Papst kritisiert Geschäftemacherei mit der Pandemie

"Mafiosi, Wucherer und viele andere"

​In seiner Frühmesse am Mittwoch im Vatikan hat Papst Franziskus noch einmal Geschäftemacher durch die Corona-Pandemie kritisiert. Italienische Medien berichteten, wie die Mafia die Krise zum eigenen Nutzen ausnutze.

Dubiose Geschäfte (shutterstock)

Er bitte um das Gebet für jene Menschen, die "die Bedürfnisse anderer ausnutzen", diese regelrecht verkauften: "Mafiosi, Wucherer und viele andere". Gott möge "ihre Herzen berühren und sie bekehren", sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn des Gottesdienstes in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta.

Medizinische Ausrüstung zu Wucherpreisen

Italienische Medien berichteten in den vergangenen Tagen darüber, wie die Mafia die Corona-Krise für eigene Geschäfte ausnutzt. So biete sie Menschen in finanziellen Schwierigkeiten Kredite an, verkaufe medizinische Ausrüstung zu Wucherpreisen oder handele mit gefälschter Ware.

In seiner Predigt sprach der Papst über den Verrat des Judas an Jesus. Auch heute gebe es Menschen, "die ihre Lieben verraten, sie für ihre eigenen Interessen verkaufen". Nach außen hin erschienen sie anständig und ehrlich, doch es gehe ihnen nur ums Geschäft. Dieses Verhalten finde sich sowohl bei Institutionen und Unternehmen wie bei Einzelpersonen. "Jeder von uns trägt in sich die Möglichkeit zum Verrat - aus Liebe zu Geld oder Gütern", warnte Franziskus.


Papst Franziskus feiert die Messe in der Kapelle in Santa Marta / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus feiert die Messe in der Kapelle in Santa Marta / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA