Magdeburg zelebriert feierliche Eröffnung neuer Synagoge

"Ein Haus des Gebets für alle Völker"

In Magdeburg ist die neu erbaute Synagoge eröffnet worden. An der Feierstunde nahmen unter anderem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, teil.

Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt kommt zur feierlichen Eröffnung der Neuen Synagoge in Magdeburg / © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt kommt zur feierlichen Eröffnung der Neuen Synagoge in Magdeburg / © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Der CDU-Politiker Reiner Haseloff sprach von einem Tag der Zuversicht, der Freude und der Hoffnung: "Der Neubau der Synagoge steht für ein friedliches Miteinander und für Pluralismus."

Mit dem Neubau bekenne sich die Synagogen-Gemeinde zu einer langfristigen Zukunft in Magdeburg und Sachsen-Anhalt, sagte der Regierungschef. Jüdisches Leben werde wieder deutlich sichtbarer und erlebbar.

Jüdisches Leben in Deutschland als Erfolgsgeschichte

Zentralrats-Präsident Schuster sagte, die Gemeinde sei in den 1990er Jahren durch Zuwanderer aus Osteuropa wieder deutlich angewachsen. 

Polizisten sichern das Gelände um die Neue Synagoge in Magdeburg. Im Zentrum Magdeburgs ist eine Neue Synagoge eröffnet worden / © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Polizisten sichern das Gelände um die Neue Synagoge in Magdeburg. Im Zentrum Magdeburgs ist eine Neue Synagoge eröffnet worden / © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

"Jüdisches Leben in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte, die vor allem dem Mut jüdischer Zuwanderer zu verdanken ist", sagte Schuster.

Die neue Synagoge verfügt über 120 Sitzplätze, einen Gemeindesaal sowie über ein Ritualbad, eine sogenannte Mikwe. 

Ein Haus des Gebetes für alle Völker

Gebrannte Tonsteine an der Fassade des Synagogenraums sollen die Klagemauer in Jerusalem symbolisieren. Darüber steht in hebräischer Schrift ein Zitat aus der hebräischen Bibel: "Denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt werden."

Frank Toepel von Toepel Bau übergibt Inessa Myslitska, Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg symbolisch den Schlüssel zur Neuen Synagoge. Die Firma Toepel hatte den Bau realisiert / © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Frank Toepel von Toepel Bau übergibt Inessa Myslitska, Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg symbolisch den Schlüssel zur Neuen Synagoge. Die Firma Toepel hatte den Bau realisiert / © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Der Neubau steht wenige hundert Meter von dem alten Gotteshaus entfernt, das 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Das Gebäude hat nach Angaben der Gemeinde rund 7,6 Millionen Euro gekostet. 

Das Land Sachsen-Anhalt fördert den Neubau mit einem Zuschuss von 2,8 Millionen Euro, der aufgrund gestiegener Kosten aufgestockt wurde.

Zentralrat der Juden

Der Zentralrat der Juden ist die Spitzenorganisation der jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik. Unter seinem Dach sind 23 Landesverbände mit 105 Gemeinden und ihren rund 100.000 Mitgliedern organisiert. Der Rat wurde 1950 in Frankfurt am Main gegründet. Damals lebten noch etwa 15.000 Juden in Deutschland. Vor dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust waren es bis zu 600.000.

Zentralrat der Juden in Deutschland vergibt Leo-Baeck-Preis / © Christian Ditsch (epd)
Zentralrat der Juden in Deutschland vergibt Leo-Baeck-Preis / © Christian Ditsch ( epd )
Quelle:
epd