Vor dem Hintergrund des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt deutet der Magdeburger Bischof Gerhard Feige Weihnachten in diesem Jahr als "heilsame Erinnerung" in bedrückenden Zeiten.
"Nur wenige Tage nach dem brutalen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in unserer Stadt sind es gerade die Erinnerungen an diese Tat, an das Leid und den Schmerz, die vielen Menschen noch nachhängen", sagte er in seiner Weihnachtsbotschaft.
"Sehnsucht nach Liebe, Heimat und Geborgenheit"
"Trotzdem oder gerade deshalb feiern wir Weihnachten, das Fest das viele mit einer großen Sehnsucht nach Liebe, Heimat und Geborgenheit verbinden."
Die Menschwerdung Gottes an Weihnachten vor 2000 Jahren habe auch nicht in einer heilen und unversehrten Welt stattgefunden, "sondern in der Welt, wie sie ist, zerrissen und widersprüchlich und manchmal kaum auszuhalten".
Die christliche Weihnachtsbotschaft lasse aber neuen Mut schöpfen: "Gott will uns nahe sein und uns in allen Nöten und Schwierigkeiten beistehen." Dazu sei er Mensch geworden und daran erinnere Weihnachten:
"Von der Geburt des Gottessohnes geht ein Licht aus, das bis in die dunkelsten Winkel unseres Lebens leuchten und die Finsternis in und um uns entmachten kann."
Hoffnungsgeschichte
Weiter sagte Feige: "In unserer Stadt wird die Zeit um Weihnachten in den kommenden Jahren immer auch eine Zeit der Erinnerung an das Geschehen vom vergangenen Freitag bleiben - eine Erinnerung daran, was Hass und sinnlose Gewalt anrichten können."
Dem gegenüber stehe aber die Erinnerung an die christliche Hoffnungsbotschaft: "Wenn wir uns daran jedes Jahr erinnern, dann nicht aus Nostalgie und als Vertröstung. Wir feiern die Heilstaten Gottes und erinnern an die Hoffnungsgeschichte Gottes mit seinem Volk, damit wir neuen Mut schöpfen können." Es sei eine heilsame Erinnerung inmitten der Turbulenzen des Lebens, so der Bischof.