Weihbischof Theising warnt vor Romantisierung von Weihnachten

Herausfordernde Botschaft

Der Münsteraner Weihbischof Wilfried Theising wendet sich gegen eine romantische Verklärung des Weihnachtsfestes. Weihnachten sei mehr als Nostalgie und Familienfest in beschaulicher Atmosphäre. Im Zentrum steht eine andere Botschaft.

Weihbischof Wilfried Theising / © Harald Oppitz (KNA)
Weihbischof Wilfried Theising / © Harald Oppitz ( KNA )

Das schreibt der für die Katholiken im Oldenburger Land zuständige Offizial in einem Wort zu Weihnachten. Vielmehr erinnere Weihnachten daran, dass Gott in Jesus Mensch geworden sei und die Verletzlichkeit und Sterblichkeit des irdischen Daseins auf sich genommen habe. Damit zeige Gott, dass wahre Größe nicht in Macht, sondern in der Fähigkeit zur Liebe und Hingabe liege.

Menschwerdung Gottes

Indem Gott selbst Mensch geworden sei, habe er die menschliche Natur zu unvergleichlicher Würde erhoben, so Theising. "Diese Botschaft ist in einer Welt, die oft den Wert eines Menschen an Nützlichkeit, Produktivität oder sozialem Status bemisst, zutiefst herausfordernd. Sie widerspricht einer Logik, die Schwache ausgrenzt, Benachteiligte ignoriert oder Menschenleben als bloße Ressourcen behandelt." 

Die Menschwerdung werfe die Frage auf, wie mit Gewaltopfern, Geflüchteten, Ausgebeuteten und allen am Rande stehenden Menschen umgegangen werde. "Ein Gott, der nicht in entfernter Herrlichkeit bleibt, sondern das Schicksal der Menschen teilt, ist kein Gott der bequemen Antworten", so der Weihbischof.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
KNA