Mainzer Bischof geht Menschen aus Nächstenliebe aus dem Weg

"Es gibt einfach Menschen, die mag ich nicht"

Liebt ein katholischer Bischof alle Menschen gleich? "Nein!", sagt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Nächstenliebe könne auch bedeuten, Menschen aus dem Weg zu gehen. Das sagte er in einem Podcast mit Sänger Max Mutzke.

Bischof Peter Kohlgraf / © Maximilian von Lachner (SW)
Bischof Peter Kohlgraf / © Maximilian von Lachner ( SW )

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sieht das biblische Gebot der Nächstenliebe gelassen. Er habe "nicht den hohen Maßstab, dass man jeden sympathisch finden muss", sagte Kohlgraf in dem am Donnerstag vom Bistum Mainz veröffentlichten Podcast "Lebensfragen". "Es gibt einfach Menschen, die mag ich nicht."

Nächstenliebe könne dann darin bestehen, "denen einfach aus dem Weg zu gehen", sagte er. "Ich versuche trotzdem nicht zu vergessen, dass sie Würde haben. Aber die Würde haben sie auch, wenn ich ihnen nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe."

"Bedingungslos liebe - muss das sein?"

Der Mainzer Bischof sprach in dem Podcast mit dem Sänger Max Mutzke über das Thema "Bedingungslos lieben - muss das sein?". Mutzke hat nach eigenen Worten viele Menschen erlebt, die den Begriff der Nächstenliebe zwar "gerne, gerne in den Mund nehmen", ihn aber nicht leben. "Denen habe ich nie wieder geglaubt", sagte Mutzke.

Quelle:
KNA