Mann nach Tötung eines Priesters in Mexiko festgenommen

Vom Gouverneur bestätigt

Die Tat hatte großes Aufsehen erregt. Zwei Tage nach den tödlichen Schüssen auf einen indigenen Geistlichen in Mexiko ist Ermittlern offenbar ein Erfolg gelungen. Die Ermittler nutzten dazu Material einer Überwachungskamera.

Mann in Handschellen / © CC7 (shutterstock)

In Mexiko ist am Dienstag (Ortszeit) offenbar ein Tatverdächtiger im Zusammenhang mit der Tötung des indigenen Priesters Marcelo Perez festgenommen worden. Wie die Zeitung "Jornada" unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet, hätten die Ermittlungsbehörden bei ihren Untersuchungen das Material von Überwachungskameras genutzt. Der Gouverneur der Unruheprovinz Chiapas bestätigte die Festnahme auf dem Portal X. Weitere Informationen zum Verdächtigen sowie zum Hintergrund der Tat teilten die Behörden zunächst nicht mit.

"Wegen seiner Arbeit mit den Armen"

Der katholische Geistliche war am Sonntag nach dem Ende eines Gottesdienstes in San Cristobal in seinem Auto erschossen worden. Die Tat hatte landesweit Entsetzen und Reaktionen auch der mexikanischen Regierung, der UN und der EU-Kommission ausgelöst. Der über die Grenzen für seinen Einsatz für die Menschenrechte bekannte Altbischof Raul Vera (Saltillo) sagte am Dienstag, Perez sei wegen "seiner Arbeit mit den Armen ermordet" worden.

"Marcelo Perez war und ist ein Symbol des friedlichen Widerstands", sagte Rebekka Konte, Mexiko-Expertin des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Er habe die Gemeinden von Chiapas darin unterstützt, ihre Würde und Rechte zu verteidigen und einen echten Frieden zu schaffen. Der Priester setzte sich für die indigene Bevölkerungsgruppe der Tzotzil ein, der er selbst angehörte, und organisierte Friedensmärsche. Als Mediator habe Perez mit Kartellen, Bürgerwehren und staatlichen Autoritäten verhandelt, um ein Ende der Gewalt zu erreichen, hieß es.

Quelle:
KNA