Zwar sei es "gut, wenn wir unser Konsumverhalten bei Wasser, Gas, Lebensmitteln bewusst gestalten", schrieb Käßmann in ihrer Kolumne in der "Bild am Sonntag". Doch könne es "auch mal Grenzen geben, ein Genug".
"Wir sind als Bürgerinnen und Bürger gern dabei, helfen mit. Die großen Lösungen aber muss die Politik finden", fügte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hinzu. "Daseinsvorsorge" nenne sich das. Es gehe um alles, was für das menschliche Leben notwendig ist: "Unser Staat ist dafür zuständig, dass wir Energie und Wasser erhalten."
Zumutungen werden kommen
Auch funktionierende Verkehrsmittel, Telekommunikation, Rundfunk, Gesundheitssystem, Abwasser- und Müllentsorgung gehörten dazu, so Käßmann: "Klar, uns als Bürgern kann die Politik bewusst machen, dass es durch den Ukrainekrieg ein Problem gibt, etwa mit Gas. Wir sollten offen und ehrlich darauf vorbereitet werden: Es wird Zumutungen geben."
Den Bürgern müsse gezeigt werden, wie sie mitmachen können beim Sparen von Wasser, Strom, Gas, erklärte Käßmann: "Das werden wir ohnehin tun, wenn es teurer wird. Aber das Problem lösen, können wir mit unserem Verhalten nicht." Mit Blick auf die Aufrufe zum kürzeren Duschen schrieb Käßmann: "Wenn ich Tempo mache, schaffe ich es in drei Minuten mit Haarspülung. Aber ein Vergnügen ist es so nicht. Und was wird im Winter mit Warmduschen und Heizen?"