"Stille heißt nicht, ich schalte einfach mein Handy aus und klick, ist die Stille da, sondern Stille hat mit Erfahrung zu tun", sagte Käßmann (66) dem "Don Bosco Magazin" in München.
"Das ist wie beim Joggen. Manchmal hast du dazu keine Lust, aber du weißt aus Erfahrung, dass es dir danach besser geht." Mit der Zeit wachse dann auch die Motivation, regelmäßig Zeiten der Stille in seinen Alltag einzubauen.
"Konfrontation wagen"
"Stille kann man lernen - und es lohnt sich", zeigte sich die Theologin überzeugt. "Wenn wir still werden, setzen wir uns mit existenziellen Fragen auseinander. Macht mein Leben Sinn? Was ist wirklich wichtig? Wie will ich leben?" Viele wichen diesen Themen aus. "Trotzdem ermutige ich dazu, diese Konfrontation zu wagen und Stille einzuüben."
Käßmann hatte lange leitende Ämter in der evangelischen Kirche in Deutschland inne. Sie hat vier erwachsene Kinder und sieben Enkel.