Maria 2.0 kritisiert Rückzieher der katholischen Bischöfe

Frauen fordern mehr Mut gegenüber Rom

Mit scharfen Worten hat die Kirchenreformbewegung Maria 2.0 die Deutsche Bischofskonferenz für die Verschiebung einer Entscheidung über den Fortgang des Reformprozesses kritisiert. Sie sollten entschiedener gegenüber Rom auftreten.

Demonstration der Protestbewegung Maria 2.0 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Demonstration der Protestbewegung Maria 2.0 / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Wann immer sich leise Hoffnung rege, es könne sich etwas in der katholischen Kirche bewegen, tauche ein neues Stoppschild aus Rom auf, bedauerte die Bewegung in einer Mitteilung vom späten Donnerstagabend.

Bei ihrer am Donnerstag zu Ende gegangenen Frühjahrs-Vollversammlung in Augsburg hatten die Bischöfe nicht über die Satzung des sogenannten Synodalen Ausschusses abgestimmt. Zuvor hatte der Vatikan per Brief um die Vertagung dieser Abstimmung gebeten. Der Synodale Ausschuss soll den Reformprozess Synodaler Weg fortsetzen. 

Das Friedenswort wurde an diesem Mittwoch (21.02.2024) in einer Pressekonferenz während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz von Bischof Georg Bätzing (rechts), Bischof Bertram Meier (Mitte) und Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe (links) vorgestellt. Der Text steht in der Tradition der friedensethischen Grundlagentexte „Gerechtigkeit schafft Frieden“ (1983) und „Gerechter Friede“ (2000). / © Marko Orlovic (DBK)
Das Friedenswort wurde an diesem Mittwoch (21.02.2024) in einer Pressekonferenz während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz von Bischof Georg Bätzing (rechts), Bischof Bertram Meier (Mitte) und Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe (links) vorgestellt. Der Text steht in der Tradition der friedensethischen Grundlagentexte „Gerechtigkeit schafft Frieden“ (1983) und „Gerechter Friede“ (2000). / © Marko Orlovic ( DBK )

Gegen "rückschrittige Brüder" durchsetzen

Der Vatikan hatte von Beginn an immer wieder interveniert und die deutschen Bischöfe unter Druck gesetzt, ihre Reformbestrebungen nicht ohne Zustimmung des Vatikans fortzuführen. Dennoch hatte der Synodale Ausschuss im November erstmals getagt.

Maria 2.0 verglich das Verhalten konservativer Kräfte aus dem Vatikan mit einem "Petzen durch große Brüder beim Vate"». "Und der übermächtige Vater, der sich dem Wunsch nach einem klärenden Gespräch über Synodalität und Reformen stets erfolgreich widersetzt hat, stemmt seine Fäuste in die Hüften, schaut die aufmüpfigen Jungen streng an und fordert Zurückhaltung, Einsicht und Familienzusammenhalt", heißt es in der Mitteilung. Maria 2.0 forderte die deutschen Bischöfe auf, sich gegen die "rückschrittigen Brüder" durchzusetzen.

Quelle:
epd