Die Benediktinerabtei Maria Laach in der Eifel stellt sich touristisch neu auf. Für insgesamt 13 Millionen Euro soll das Seehotel um ein Gebäude erweitert, eine neue Gaststätte gebaut und das bestehende Hotel renoviert werden. Diese Investitionen sollen das Kloster langfristig stärken, wie Prior-Administrator Pater Petrus Nowack am Donnerstag vor Journalisten erklärte. Die Gaststätte und das Hotel erwirtschafteten Geld, das "notwendig ist, um das Klosterleben zu ermöglichen und den Ort zu erhalten".
Finanzierungszusagen stehen noch aus
Das Konzept sieht vor, zuerst für 6,5 Millionen Euro ein neues Hotelgebäude mit 45 Zimmern und einem Tagungsbereich zu bauen. Danach soll für drei Millionen Euro eine Gaststätte mit je 150 Innen- und Außensitzplätzen entstehen. Zuletzt soll das bestehende Hotel für 3,5 Millionen Euro saniert werden.
Der Komplex hätte dann etwa 100 Zimmer, 30 mehr als bislang. Es fehlen den Angaben zufolge allerdings noch kirchenrechtliche Genehmigungen, Baugenehmigungen und konkrete Zusagen für die Finanzierung. Einen Zeitplan für die Umgestaltung gibt es daher auch noch nicht. Angestrebt wird ein Baubeginn im Sommer kommenden Jahres.
Maria Laach soll "attraktiver und zeitgemäßer" werden
Für den kaufmännischen Leiter der Abtei, Philipp Lohse, ist das Ziel, mit den Veränderungen "attraktiver und zeitgemäßer" zu werden. Maria Laach stehe im Wettbewerb mit anderen touristischen Orten der Region.
In den vergangenen Jahren sei zu wenig in die Gaststätte und das Hotel investiert worden, so der Finanzexperte. Weiter betonte er, dass die Abtei keine Mittel aus Kirchensteuern erhalte und sich über die zugehörigen Betriebe selbst finanzieren müsse. "Die Investitionen werden helfen, nachhaltig Erträge zu erwirtschaften, die notwendig sind, um den Ort zu erhalten", so Lohse.
Kloster als lebendige Begegnungsstätte
Zur Abtei gehören 14 mittelständige Betriebe mit rund 250 Angestellten, deren Erträge ins Kloster fließen. Im Jahr besuchen etwa 700.000 Gäste Maria Laach. Die Abtei am Laacher See wurde 1093 gegründet. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1802 aufgelöst und 1892 neu besiedelt.
Pater Petrus erklärte: "Ich bin zuversichtlich, dass die Projekte uns helfen, unseren Auftrag besser zu erfüllen." Die Zukunftspläne vermittelten ein "beruhigendes Gefühl", den Verpflichtungen der Abtei als Kloster und als Arbeitgeber weiter nachgehen zu können. Das Kloster solle eine lebendige Begegnungsstätte bleiben. "Es gibt aber kein kirchliches Leben, das nicht materiell ermöglicht werden muss", so der Prior-Administrator. Mit den Einnahmen aus dem Tourismus solle die Kirche als "zweckfreier Raum" erhalten werden.