Das sagte Rai bei seiner Messe am Sonntag. Zugleich warnte er vor einem "Gewinner-Verlierer"-Ansatz zwischen Einzelpersonen oder Teilen des Landes.
Das würde "zu einer gefährlichen Spaltung des Landes führen, während die Einheit und das Wohlergehen des Libanon und seines Volkes von entscheidender Bedeutung sind", so das Kirchenoberhaupt.
Elf Wahlsitzungen ohne Ergebnis
Zwischen September 2022 und Januar 2023 waren elf Wahlsitzungen für einen neuen Präsidenten – der laut Grundlagenvertrag maronitischer Christ sei muss – ergebnislos verlaufen.
Ein Großteil der Angeordneten gab leere oder ungültige Stimmen ab oder blieb der Wahl fern.
Daraufhin kündigte Parlamentspräsident Nabi Berri eine Fortsetzung erst für den Fall an, dass eine Einigung möglich sein könnte.
Geeinte christliche Gruppierungen
Zuletzt hatten die schiitische Hisbollah und die ebenfalls schiitische Amal-Partei ihre Unterstützung für den maronitischen Politiker Suleiman Frangieh signalisiert.
Allerdings dürften sie diesmal nicht wie in der Ära Aoun die Unterstützung durch eine der verschiedenen christlichen Gruppierungen erhalten. Sie scheinen diesmal geeint.
Ihr möglicher Kandidat könnte nach letzten Berichten der ehemalige Minister und Verantwortliche des Internationalen Währungsfonds für Nahost und Zentralasien, Jihad Azour, werden. Dessen Kandidatur wird derzeit sondiert.
Berri hatte bereits angekündigt, eine zwölfte Wahlrunde einzuberufen, wenn die Nominierung von Azour konkret werde.