Patriarch Rai beklagt zu Ostern soziale Lage im Libanon

Regelmäßiger Stromausfall

Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai hat zu Ostern eine düstere Lage des Libanon gezeichnet. 80 Prozent der Libanesen lebten unterhalb der Armutsgrenze, sagte er am Samstag in seiner Osterbotschaft.

Flagge von Libanon (shutterstock)

Wichtige Medikamente seien im Land nicht erhältlich, Strom und Internet fielen regelmäßig aus, Arbeit und Unterricht würden oft unterbrochen, nannte der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai Beispiele der aktuellen Situation vieler Menschen im Libanon.

Kardinal Bechara Boutros Rai / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Bechara Boutros Rai / © Cristian Gennari ( KNA )

Schlechte Versorgung von Flüchtlingen

Als problematisch bezeichnete Rai in seiner Osterbotschaft zudem die Versorgung von rund 2,3 Millionen syrischen Flüchtlingen im Libanon. Sie zehrten die Ressourcen des Staates auf, konkurrierten mit den Libanesen um ihren Lebensunterhalt und störten die soziale Sicherheit.

Flüchtlinge im Libanon / © Marwan Naamani (dpa)
Flüchtlinge im Libanon / © Marwan Naamani ( dpa )

Der Patriarch verurteilte überdies die Nutzung libanesischen Territoriums zum Abschuss von Raketen auf Israel. "Illegale Waffen führen dazu, dass der Libanon und seine Bevölkerung die Schläge von Kriegen erleiden, die sie weder beschlossen noch gewollt haben", so Rai.

Der Libanon

Der Libanon ist geprägt durch das Nebeneinander zahlreicher Religionen. Mit etwa 30 Prozent hat die parlamentarische Demokratie den größten Anteil Christen in der Arabischen Welt. Die Muslime - Sunniten und Schiiten - machen inzwischen wohl mehr als 60 Prozent aus. Offiziell anerkannt sind 18 Religionsgemeinschaften, darunter die Minderheiten der Drusen und Alaviten.

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)
Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva ( shutterstock )
Quelle:
KNA