Papst empfängt Libanons Regierungschef

"Unverzichtbare Präsenz der Christen im Libanon"

Der amtierende libanesische Premierminister Mohamad Najib Mikati ist am Donnerstag von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Anschließend traf der Politiker auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen.

Papst Franziskus begrüßt den libanesischen Ministerpräsident Mohamad Najib Mikati / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus begrüßt den libanesischen Ministerpräsident Mohamad Najib Mikati / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Zudem gab es eine Unterredung mit dem vatikanischen Außenminister Paul Gallagher, wie das vatikanische Presseamt weiter mitteilte.

Die Gespräche wurden im Kommunique als herzlich bezeichnet. Die vatikanische Seite habe sich besorgt über die wirtschaftliche und soziale Lage des Landes geäußert. Diese werde durch eine institutionelle Krise verschärft, weil das Land dringend auf die Wahl eines Staatspräsidenten warte.

Unverzichtbare Präsenz der Christen im Libanon

Zudem habe man die Bedeutung der "unverzichtbaren Präsenz der Christen im Libanon" betont und die Notwendigkeit unterstrichen, das friedliche Zusammenleben von Bürgern unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse zu festigen, um Frieden und Stabilität in der gesamten Region zu garantieren, hieß es.

Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Von einer möglichen Reise des Papstes in den Libanon ist in dem Text nicht die Rede. Eine solche Reise war ursprünglich in der ersten Jahreshälfte 2022 geplant, wurde dann aber auf unbestimmte Zeit verschoben.

Mikati, einer der wohlhabendsten Geschäftsleute des Landes, ist sunnitischer Moslem. Der zu wählende Staatspräsident muss hingegen maronitischer Christ sein. Die Amtszeit des letzten Präsidenten, Michel Aoun, endete am 31. Oktober 2022.

Hintergrund: Libanon

Das Land am Mittelmeer steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Drei Viertel aller Einwohner leben mittlerweile unter der Armutsgrenze. Wegen Treibstoffmangels haben viele Haushalte kaum noch Strom und im Land fehlt es an lebenswichtigen Medikamenten.

Seit der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut im August 2020 ist die Regierung weitestgehend gelähmt. Viele Libanesen werfen der politischen Elite Korruption vor.

Wirtschaftskrise im Libanon spitzt sich zu / © Richard Juilliart (shutterstock)
Wirtschaftskrise im Libanon spitzt sich zu / © Richard Juilliart ( shutterstock )

 

Quelle:
KNA