Ein Zeichen in einer Zeit, die von Verunsicherung und innerer Erschöpfung angesichts des russischen Angriffskrieges geprägt sei. Die 160 Mitarbeitenden, darunter 140 Ehrenamtliche, "helfen in gemeinsamem ökumenischen Geist". Zum Kerngeschäft der Kirche gehöre eine spirituelle Praxis, die nicht zu trennen sei von sozialem Engagement.
Der Einsatz der Helferinnen und Helfer zeigt den Worten des Landesbischofs zufolge: "Wir sind menschlichem Leid, den Abgründen des Lebens, im persönlichen Bereich wie in der großen Politik, nicht hilflos ausgeliefert." Es sei dieser Tage viel darüber gesprochen worden, dass es eine "Zeitenwende" gebe, fügte Kardinal Reinhard Marx hinzu. "Die eigentliche Zeitenwende" sei es, "die Welt anders zu sehen", so der Erzbischof von München und Freising. "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", heiße es im Matthäus-Evangelium, erinnerte Marx. Jesus sage damit auch: "Das war ich, der am Bahnhof stand."
Marx würdigte die Gründerin der Münchner Bahnhofsmission Ellen Ammann (1870-1932) als eine, die den "österlichen Weg" gegangen sei: "Dem Tod ins Auge sehen, der Angst, der Armut, dem Elend - aber mit der Hoffnung der Auferstehung." Aktuell nehmen laut Mitteilung viele Geflüchtete aus der Ukraine die Hilfe der Bahnhofsmission in Anspruch. Im Zeitraum von Ende Februar 2022 bis 20. April 2022 seien insgesamt 3.389 Ukrainerinnen und Ukrainer zur Bahnhofsmission gekommen, zusätzlich zu weiteren 18.000 Hilfesuchenden. - Seit dem 28. Januar 1897 ist die Bahnhofsmission München aktiv. Von Beginn an stand sie in evangelischer und katholischer Trägerschaft.