Medienverband fordert Öffnung der Weltsynode für Medien

"Lässt sich schwer vermitteln"

Die Gesellschaft Katholischer Publizisten ruft den Vatikan auf, die Beratungen der Weltbischofssynode für alle Medien zu öffnen. Franziskus hatte mitgeteilt, dass Medienschaffende nicht zu den Debatten zugelassen seien.

Papst Franziskus und Bischöfe während der Amazonas-Synode (Archiv)
 / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus und Bischöfe während der Amazonas-Synode (Archiv) / © Cristian Gennari ( KNA )

"Was alle angeht, sollte auch für alle transparent erörtert und debattiert werden", betonte der Verband am Donnerstag in Kürten bei Köln.

Journalisten werden über Kommunikationsbehörde informiert

Wie der Papst vor mitreisenden Journalisten ausführte, werden vom Vatikan unabhängige Medien die Plenarsitzungen der rund 420 Synodenmitglieder und theologischen Berater nicht in Echtzeit verfolgen können. Nur die vom Papst ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Zugang in den Saal der vatikanischen Audienzhalle.

Papst Franziskus in der Audienzhalle Papst Paul VI. / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus in der Audienzhalle Papst Paul VI. / © Andrew Medichini ( dpa )

Journalisten sollen den Angaben zufolge täglich über die vatikanische Kommunikationsbehörde informiert werden. Die Ankündigung hatte im Hintergrund für Unruhe gesorgt.

Vorwurf mangelnder Transparenz

Zu lange seien Entscheidungen in der katholischen Kirche nach nicht transparenten Beratungen getroffen worden, kritisierte die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP).

Bischöfe bei der Familiensynode / © Cristian Gennari/Siciliani (KNA)
Bischöfe bei der Familiensynode / © Cristian Gennari/Siciliani ( KNA )

"Der Reformdruck, der derzeit in der katholischen Kirche besteht, ist auch mangelnder Transparenz und Nachvollziehbarkeit geschuldet."

Die synodalen Prozesse hätten Medien, Gläubigen und der Öffentlichkeit "deutlich gezeigt, dass Kirche in Bewegung ist und Diskussionen möglich sind".

Gemeinsamer Weg statt internem Gespräch

Eine Zulassung von Medienschaffenden ermögliche "ein Stück weit die Offenheit und jenen Freimut, der seit frühkirchlichen Zeiten zum Ringen um die zeitgemäße Weitergabe des Glaubens gehört. Wenn die katholische Kirche auf dem Weg ist, neu auf dem Weg zu den Menschen und auf dem Weg notwendiger Reformen, lässt sich das als Veranstaltung hinter verschlossenen Türen nicht nur medial, sondern auch innenkirchlich insgesamt weitaus schwerer vermitteln", erklärte die GKP.

Eine Weltsynode sei kein internes seelsorgerliches Gespräch, sondern ein gemeinsamer Weg.

Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP)

Die Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) ist ein Zusammenschluss von aktuell rund 520 Medienschaffenden. Sie versteht sich als Netzwerk von Katholikinnen und Katholiken, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.

Der Verband wurde 1948 gegründet als eine Art Schulterschluss der verbleibenden katholischen Publizisten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auf christlicher Grundlage will er zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit beitragen.

Die Bedeutung von professionellem Journalismus ist hoch / © Frank Molter (dpa)
Die Bedeutung von professionellem Journalismus ist hoch / © Frank Molter ( dpa )
Quelle:
KNA