Mehr als 120.000 Kinder in Kriegen verstümmelt oder getötet

Entführt, rekrutiert, vertrieben

Mehr als 120.000 Kinder sind laut dem Hilfswerk Unicef seit 2005 in bewaffneten Konflikten verstümmelt oder getötet worden. Unicef veröffentlichte die Zahlen zu einer internationalen Konferenz über den Schutz von Kindern in Kriegen.

Flüchtlingskinder in Myanmar / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Flüchtlingskinder in Myanmar / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

"Jeder Krieg ist letztlich ein Krieg gegen Kinder", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Die Welt müsse mehr tun, um Kinder in Kriegen besser zu beschützen, verlangte die Unicef-Chefin. Weiterhin hielt das Hilfswerk fest, dass mindestens 105.000 Kinder seit 2005 von Streitkräften oder bewaffneten Gruppen rekrutiert oder eingesetzt worden seien. Zudem seien mehr als 32.500 Kinder entführt worden. Gemäß den Angaben hätten mehr als 16.000 Kinder sexuelle Gewalt erdulden müssen.

Mehr als 30 Konflikte 

Die UN hätten außerdem mehr als 16.000 Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser verifiziert. Die Daten stammen laut Unicef von mehr als 30 Konflikten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Da dies nur die erfassten Fälle von Missbrauch und Gewalt gegen Kinder seien, dürfte die tatsächliche Zahl weitaus höher liegen. Darüber hinaus seien viele Millionen Kinder vertrieben worden, hätten Freunde oder Verwandte verloren oder seien von ihren Eltern oder Bezugspersonen getrennt worden.

UNICEF

UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund). Der Auftrag von UNICEF ist es, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Richtschnur für die weltweite Arbeit ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes.

Von der schnellen Nothilfe bis zum langfristigen Wiederaufbau hilft UNICEF, dass Mädchen und Jungen überall auf der Welt gesund und sicher groß werden und ihre Fähigkeiten voll entfalten können.

Unicef: "Die Lage in abgeriegelten Orten ist besonders düster." / © Karin Leukefeld (KNA)
Unicef: "Die Lage in abgeriegelten Orten ist besonders düster." / © Karin Leukefeld ( KNA )
Quelle:
epd