DOMRADIO.DE: Was war die Zielsetzung, als Sie sich auf diesen Zukunftsweg gemacht haben?
Dr. Mechthild König (Vorsitzende eines Arbeitsfeldes Effizienz und Nachhaltigkeit innerhalb des Pastoralen Zukunftsweges des Erzbistums Köln): Die wichtigste Frage ist, sich zu überlegen: Wie müssen wir uns in Zukunft als Kirche im Erzbistum aufstellen? Da ist eine ganz wichtige Frage: Müssen wir eigentlich alles selbst machen? Können wir uns mit Partnern in bestimmten Fragestellungen vernetzen, um den Gemeinden auch mehr Freiraum zu geben, um sich auf ihre Kernkompetenz, nämlich die Seelsorge zu konzentrieren?
DOMRADIO.DE: Nach dem Beteiligungsverfahren, dem Analyseverfahren steht nun die Konkretisierung innerhalb dieses Zukunftsweges an. Was konkret haben Sie beschlossen in ihrem Arbeitsfeld?
König: Beschlossen ist noch gar nichts. Den Beschluss trifft die Bistumsleitung beziehungsweise der Erzbischof. Einer unserer Vorschläge wird sein, beispielsweise die Verwaltung der Kindertageseinrichtungen in eine andere, separate Trägerschafft zu überführen, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, die pastorale Diskussion und pastorale Begleitung der Kitas weiterhin zu gewährleisten, sie vielleicht sogar zu stärken, aber sich nicht mehr mit Verwaltung herumschlagen zu müssen. Das war ein ganz wichtiges Anliegen, das wir in den Workshops mit den Kirchenvorständen mitgenommen haben.
DOMRADIO.DE: Das sind ja Stimmen, die man aus den Gemeinden immer wieder hört: Wir haben so viel mit der Verwaltung zu tun. Lasst uns doch stärker auf die Pastoral orientieren. Dem kommen Sie nach?
König: Genau, das ist ein ganz wichtiges Anliegen: Wo können wir die Kompetenzen an den verschiedenen Stellen, vor allem in den Pfarreien stärken und besser nutzen? Wo können wir die Gemeinden auch entlasten? Das ist für uns ein ganz wichtiges Ziel, nämlich den Gemeinden, den Pfarreien mehr Eigenverantwortung zu geben - auch in Form eines größeren Budgets, das sie eigenverantwortlich je nach ihrem lokalen pastoralen Bedarf vor Ort einsetzen können.
DOMRADIO.DE: Mit ihren Konkretisierungen geht es jetzt in die Regionalkonferenzen. Was erwarten Sie von diesen Regionalkonferenzen?
König: Ich hoffe auf eine ehrliche und offene Diskussion. Wir sind sehr gespannt, unsere Ideen, die wir jetzt in einem Jahr entwickelt haben, auch zu diskutieren und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Und ich hoffe auf eine breite und offene Beteiligung. Letztendlich geht es hier um die Zukunft unserer Kirche im Erzbistum Köln.
DOMRADIO.DE: Da sind Sie optimistisch?
König: Absolut.
Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen (Chefredakteur).