Der polizeibekannte und wohnsitzlose Deutsche werde im Laufe des Montags einem Haftrichter vorgeführt. In der Johanneskirche waren in der Nacht zum Samstag mehr als 20 Fenster mit teils bedeutender Glasmalerei zerstört worden. Bänke wurden aus der Verankerung gerissen und Bibeln durch den Kirchenraum geworfen. Zudem wurde der Inhalt eines Feuerlöschers versprüht.
Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mehrere Tausend Euro. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) hatte von einem "Akt blinder Zerstörungswut und des Kulturbruchs" gesprochen. Er verurteile diesen "Akt der Finsternis mitten im Advent".
Randale an einer Haltestelle
Parallel laufende Ermittlungen der Bundespolizei ergaben nun, dass der bereits am Sonntag festgenommene 37-Jährige in der Nacht zum Samstag auch an der Haltestelle "Feuersee" randaliert haben soll. Er soll einen Bauzaun in den Gleisbereich geworfen haben, einen Feuerlöscher aus einer S-Bahn gestohlen und Werkzeuge von einer Baustelle entwendet haben.
Außerdem stehe er im Verdacht, sich kurz vor Mitternacht an der S-Bahn-Haltestelle "Hauptbahnhof" vor einer in einer S-Bahn sitzenden Frau entblößt zu haben.
Der Verdächtige war der Polizei bei einer Personenkontrolle nahe der Johanneskirche aufgefallen. Die Beamten fanden in einer Tasche, die er bei sich hatte, mehrere elektronische Geräte, die mutmaßlich aus dem Diebstahl an der Baustelle am Feuersee stammten.