Weiter hoben die Teilnehmer der Konferenz das Bestreben des Papstes hervor, dass der Libanon ein Missionsland und ein Modell des friedlichen Zusammenlebens bleibe und seine Bedeutung wiedergewinne, wie das italienische Portal "Il Sismografo" am Wochenende berichtete.
Versagen des Staates
Die Synodenmitglieder drückten auch ihre Unterstützung für die Absicht von Patriarch Bechara Rai aus, den Libanon nach dem Scheitern der Regierungsbildung zu retten und seine Neutralität zu wahren. Zum Auftakt der Konferenz der größten christlichen Gemeinschaft im Libanon am 9. Juni hatte Kardinal Rai erklärt, auf der Kirche liege die Hoffnung der Menschen im Libanon, nachdem sie durch Rückschläge und Enttäuschungen das Vertrauen in Politik und Behörden verloren haben. Für die Kirche stelle "diese bittere moralische Realität" die Pflicht dar, "das Versagen des Staates und der Verantwortlichen gegenüber allen Bürgern" durch ihre Institutionen zu kompensieren.
Kirche müsse aktiv werden
Rai warf der politischen Führung des Landes vor, aus den Libanesen ein bettelndes, benachteiligtes Volk gemacht zu haben. Die Kirche dürfe nicht schweigen oder tatenlos zusehen, wenn dem Volk "politische, soziale und existenzielle Ungerechtigkeiten widerfahren, indem ihm Nahrung und Medizin, die grundlegendsten seiner Rechte vorenthalten werden, insbesondere die Möglichkeit, im Heimatland zu arbeiten und in Würde zu leben".
Das leitende Thema der Synode lautete "Wohin geht meine Kirche?". Dabei diskutierten maronitische Vertreter aus dem Libanon und der Diaspora laut Patriarchat aktuelle Fragen der maronitischen Kirche in den Ländern ihrer Präsenz.