Deutschland solle sofort mindestens weitere 14.000 Schutzsuchende von dort aufnehmen, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Appell. Auch sollten illegale Zurückweisungen ("Pushbacks") von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen sofort beendet werden.
Vor einem Jahr war das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos komplett niedergebrannt. Bis heute habe sich "an der dramatischen humanitären Situation an den EU-Außengrenzen leider nichts Wesentliches geändert", hieß es.
"Die Situation kennt keine Wahlkampfzeiten"
Hinter dem Appell mit dem Titel "Wir in Deutschland können mehr: Geflüchtete aufnehmen - Pushbacks verhindern - Europa gewinnen" stehen der Mainzer Bischof und Pax-Christi-Deutschland-Präsident Peter Kohlgraf, der Fuldaer Bischof Michael Gerber und Weihbischof Otto Georgens aus Speyer sowie 26 Abgeordnete des Bundestags. Zudem sind weitere Geistliche und Laien sowie die Trägerorganisationen der Kampagne "Menschenrecht statt Moria" beteiligt.
"Die Situation der Geflüchteten an den EU-Außengrenzen kennt keine Wahlkampfzeiten", sagte der Pax-Christi-Bundesvorsitzende Gerold König. Die humanitäre Lage sei weiterhin erschreckend und die Situation in Afghanistan zeige, wie sehr deutsche und europäische Politik zu Fluchtursachen beitrage. "Da muss umgesteuert werden. Jetzt und nach der Bundestagswahl."
Am Samstag veranstaltet die Kampagne "Menschenrecht statt Moria" einen bundesweiten Aktionstag. Dabei soll in Gebeten Solidarität mit Schutzsuchenden gezeigt, mit Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl gesprochen und über die Lage der Geflüchteten informiert werden.