Debatte um Menschen aus Afghanistan

Merkel spricht mit Erdogan

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan fordern die Christdemokraten im Euopaparlament eine Aufnahme von Geflüchteten in der Region. "Wer Flüchtlingen helfen will, der muss den Nachbarländern rasch und unkompliziert helfen".

Kinder in Afghanistan / © Mariam Zuhaib (dpa)
Kinder in Afghanistan / © Mariam Zuhaib ( dpa )

Das, sagte der EVP-Vorsitzende Manfred Weber am Wochenende den Funke-Zeitungen. Dazu sei die EU bereit. Zugleich nahm der CSU-Politiker die Regierung in Ankara in die Pflicht. "Die Türkei muss ihren Verpflichtungen zur Grenzsicherung nachkommen", forderte er.

Das sei Voraussetzung für die Erneuerung der Finanzzusagen der EU. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefonierte am Samstagnachmittag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Dabei sei es um die Lage in Afghanistan gegangen, teilte das Bundespresseamt mit.

Zudem hätten sie eine enge Zusammenarbeit bei der Unterstützung der Arbeit internationaler Organisationen in Afghanistan und seinen Nachbarstaaten vereinbart, insbesondere des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen. Unterdessen rief die Europäische Kommission die EU-Länder auf, sich auf mögliche Fluchtbewegungen aus dem von den Taliban beherrschten Land vorzubereiten.

"Wir sollten nicht die gleichen Fehler wie 2015 machen"

"Wir müssen auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein", sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson der "Welt am Sonntag". Die Situation in Afghanistan sei instabil. Johansson fügte hinzu: "Wir sollten nicht die gleichen Fehler wie 2015 machen. Wir sollten nicht warten, bis die Menschen an den EU-Außengrenzen stehen." 

Dies bedeute, dass man die Afghanen innerhalb des Landes und in den Nachbarländern unterstützen müsse. Dazu gehöre auch die Türkei, so die Politikerin aus Schweden. Sie rief die EU-Staaten auf, mehr Flüchtlinge aus Afghanistan auf sicherem Weg aufzunehmen.

Brüssel sei bereit, die Umsiedlungsprogramme stärker zu unterstützen: "Wir möchten nicht, dass sich Menschen aufmachen zu gefährlichen Reisen, bei denen Menschenschmuggler die Not der Menschen ausnutzen."


Quelle:
KNA