In Österreich sind Gottesdienste in geschlossenen Räumen nun nur noch mit höchstens 100 Personen, im Freien mit maximal 500 Personen erlaubt, sagte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (Dienstag) der Presseagentur "Kathpress". Sonstige kirchliche Veranstaltungen mit diesen Teilnehmerzahlen seien abzusagen.
In Tschechien verhängte die Regierung ein allgemeines Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern. Das betreffe auch alle Gottesdienste sowie etwa Pilgerfahrten, teilte die Bischofskonferenz in Prag mit. Die Slowakei verbietet laut deren Bischofskonferenz bis 23. März sogar sämtliche öffentlichen Gottesdienste.
Kirchliches Leben soll weitestmöglich weitergehen
Allerdings solle das kirchliche Leben im Rahmen der Vorgaben weitestmöglich weitergehen, so die Bischöfe der drei Länder. Dafür blieben die Kirchen unverändert geöffnet, erklärte Schönborn. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz rief dazu auf, "zu Hause zu beten, die Kirchen auch außerhalb der Messzeiten für das persönliche Gebet aufzusuchen und auch die Möglichkeit der Werktagsmessen zu nützen". Darüber hinaus werde es Detailregelungen seitens der Diözesen geben.
Kardinal Schönborn rief alle Gläubigen zum Gebet auf, insbesondere "für die Erkrankten und für alle, die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen haben". Die einschneidenden Maßnahmen hätten vor allem zum Ziel, ältere und gesundheitlich angeschlagene Menschen als Hauptrisikogruppe für eine Corona-Infektion zu schützen. Gleichzeitig dankte der Wiener Erzbischof allen, "die mit Augenmaß und Entschiedenheit in dieser schwierigen Situation für das Zusammenleben verantwortlich sind".
Zusätzliche Gottesdienste an Sonntagen
Tschechiens Bischöfe riefen dazu auf, an Sonntagen zusätzliche Gottesdienste anzubieten, damit nicht mehr als 100 Personen anwesend sein müssten. Gläubige könnten ihre Sonntagspflicht zudem durch das Mitfeiern von Gottesdiensten via Fernsehen, Radio oder Internet erfüllen.
Ähnlich äußerten sich die slowakischen Bischöfe. Sie baten alle Priester und Gläubigen, das Verbot, das sie "mit großem Schmerz" akzeptierten, zu befolgen. Die Kirchen sollten für das private Gebet weiter offen stehen. In Österreich waren am Dienstag 157 Infektionen mit dem Coronavirus, in Tschechien 41 und in der Slowakei 7 Fälle bestätigt.