In Mexiko ist ein über 48 Stunden vermisster Bischof lebendig gefunden wurden. Bei dem zwischenzeitlich Vermissten handelt es sich um den überregional bekannten Alt-Bischof von Chilpancingo-Chilapa, Salvador Rangel Mendoza. Der Geistliche könne zurzeit nicht sprechen, heißt es in mexikanischen Medien.
Erleichterung über das Auffinden
Der heute 78-Jährige erlangte Bekanntheit, weil er direkt mit den Drogenkartellen in seiner Region verhandelte, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Seine damals ausführlich diskutierte Initiative begründete der Bischof damit, er müsse das tun, was die Regierung zu tun versäume. Zudem beschuldigte er in der Vergangenheit öffentlich Ex-Gouverneur Ruben Figueroa Alcocer, in direkter Verbindung mit den Kartellen zu stehen.
Staatspräsident Andres Manuel Lopez Obdrador zeigte sich in einer Pressekonferenz am Morgen erleichtert über das Auffinden des Bischofs. Man werde die Vorgänge umfassend untersuchen; denn die Entführung wurde anscheinend am Wochenende gemeldet, jedoch erst später Anzeige erstattet.
Bilder aus dem Krankenbett
Der Vorfall ereignete sich mitten im Wahlkampf, in den sich zuletzt auch die Kirche einschaltete und eine neue Sicherheitsstrategie für das Land forderte. Wegen vieler Gewalttaten, auch gegen Kirchenvertreter, gab es in Mexiko in den vergangenen Jahren eine Debatte zwischen dem Präsidenten und Kirchenführern über die Sicherheitslage.
Nach Informationen des Zeitungsportals "Reforma" gibt es Indizien dafür, dass der Bischof geschlagen und unter Drogen gesetzt worden sei. Auch eine Express-Entführung sei denkbar. Die Zeitung veröffentlichte Bilder des Bischofs, die ihn im Krankenbett in einem Krankenhaus in Cuernavaca im Bundesstaat Morelos südlich von Mexiko-Stadt zeigen sollen. Die Mexikanische Bischofskonferenz rief die Bevölkerung auf, bei der Aufklärung des Falls mitzuhelfen.