Über einen Bundeswehreinsatz im Libanon hinaus darf es nach Ansicht des katholischen Militärbischofs Walter Mixa keinen weiteren Auslandseinsätze deutscher Soldaten geben. Mit insgesamt 7.000 Bundeswehrsoldaten in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo, in Afghanistan und demnächst wohl weiteren in Nahost sei eine Grenze erreicht, sagte Mixa am Freitag im Südwestrundfunk. In Afghanistan hätten sich die Verhältnisse eher verschlimmert als verbessert. Die Bundeswehr dürfe nicht noch mehr Einsatzbereiche übernehmen, so der Bischof.
Zustimmung für Libanon-Einsatz
Für einen Bundeswehreinsatz im Libanon deutete Mixa Zustimmung an. Dort sei angesichts der erschütternden Not der Menschen Hilfe dringend nötig. Der Bischof hob aber hervor, dass Auslandseinsätze für die Soldaten besonders belastend seien, vor allem für die Stabilität von deren Ehen und Familien. Monatelange "Fernbeziehungen" würden die Gefahr der Entfremdung bergen. Eine weitere seelische Belastung der Soldaten ist laut Mixa, dass sie während ihres Einsatzes dem Tod näher stünden als jede andere Zivilperson.
Deutschland will sich mit bis zu 2400 Soldaten an der UN-Friedenstruppe für den Libanon beteiligen. Ein entsprechendes Mandat hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin verabschiedet. Deutschland stellt zunächst einen größeren Schiffsverband zur Überwachung der libanesischen Seegrenze, um den Waffenschmuggel für die radikal-islamische Hisbollah zu unterbinden. Mit dem Mandat ist auch der Einsatz von Luftwaffeneinheiten möglich. Die Mission wird zunächst auf ein Jahr befristet, eine Verlängerung ist aber möglich. Der Bundestag muss noch seine Zustimmung geben, eine Zustimmung scheint sicher.
(KNA, ddp)
Militärbischof Mixa: Keine weiteren Auslandseinsätze
Genug ist genug
Über einen Bundeswehreinsatz im Libanon hinaus darf es nach Ansicht des katholischen Militärbischofs Walter Mixa keinen weiteren Auslandseinsätze deutscher Soldaten geben. Mit insgesamt 7.000 Bundeswehrsoldaten in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo, in Afghanistan und demnächst wohl weiteren in Nahost sei eine Grenze erreicht, sagte Mixa am Freitag im Südwestrundfunk.
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