"Die Feierlichkeiten sollten in diesem Jahr in den Pfarreien, in den Vierteln oder in der Familie stattfinden", sagte der Rektor der Guadalupe-Basilika in Mexiko-Stadt, Salvador Martinez laut örtlichen Medienberichten vom Wochenende. Am 11. und 12. Dezember würden wegen der Corona-Pandemie keinerlei liturgische Feierlichkeiten in der Basilika stattfinden, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
Im vergangenen Jahr wurde die bisherige Rekordmarke von fast elf Millionen Teilnehmern erreicht. Mexiko zählt zu den weltweit am härtesten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern. Mit rund 70 Toten pro 100.000 Einwohner und rund 900.000 registrierten Infektionen liegt das Land aktuell auf Rang zehn der Tabelle der Johns Hopkins Universität.
Die Marienerscheinung von Guadalupe
Das Marienfest geht auf die Ereignisse zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 im heutigen Stadtgebiet der mexikanischen Hauptstadt zurück. Dem schon zuvor zum Christentum übergetretenen Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin, der 2002 als erster Ureinwohner Amerikas heiliggesprochen wurde, erschien damals laut der Überlieferung an vier Tagen eine schwangere Frau mit Gesichtszügen einer Mestizin.
Sie bezeichnete sich als Mutter Gottes und hienterleß auf Juan Diegos Umhang ("Tilma") das weltberühmte Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Guadalupe".
Am Fuß des Erscheinungshügels, dem Tepeyac, wurde auf ihre Bitte eine große Kirche errichtet. Die "Guadalupana" ist Patronin von Mexiko, Lateinamerika und ganz Amerika, der Philippinen, der indigenen Völker sowie auch der Ungeborenen.
Weltberühmter Wallfahrtsort
In der 1974 errichteten Basilika ist über dem Altar der Umhang ausgestellt, der das bekannte Gnadenbild zeigt. Die direkt darunter verlaufenden Rollbänder für die Besucher werden laut Angaben des Erzbistums Mexiko-Stadt an den zentralen Wallfahrtstagen von 15.600 Menschen pro Stunde genutzt.
Viele Pilger begnügten sich in der jüngeren Vergangenheit aufgrund des großen Andrangs damit, das Bild von Weitem zu sehen und dann die Kirche zu verlassen. Hunderttausende erreichten ihr Ziel in tage- bis wochenlangen Fußmärschen.