An Polens Grenzen haben am Samstag Zehntausende Katholiken für den Schutz des Landes und der Welt gebetet. Nach Angaben der federführenden Warschauer Stiftung "Solo Dios Basta" ("Gott allein genügt") beteiligten sich am frühen Nachmittag an mehr als 4.000 Orten insgesamt mindestens 150.000 Polen an der Aktion "Rosenkranz an der Grenze". So viele Menschen hätten auf einer Website ihre Teilnahme angemeldet.
Auch Polens katholische Bischöfe hatten zum Rosenkranzgebet an den Grenzen zu Deutschland, der Ukraine und Weißrussland sowie an der Ostsee und in den Bergen im Süden aufgerufen. "Gemeinsam bilden wir einen leuchtenden Ring, der zu Gott aufsteigt", sagte Krakaus Erzbischof Marek Jedraszewski bei einer Messe im südpolnischen Zakopane. "Maria wird uns helfen alle Schwierigkeiten zu überwinden." Europa müsse zu seinen christlichen Wurzeln zurückkehren, mahnte er.
Mehr als 300 Kirchen
Polens 22 Grenzbistümer luden für Samstagvormittag in mehr als 300 Kirchen zu besonderen Messen ein. Die von katholischen Laien gegründete Stiftung will mit dem Massengebet der Gottesmutter Maria "Treue und Gehorsam zollen". Sie solle um die Fürsprache zur "Rettung Polens und der Welt" angerufen werden. "Wir wollen uns auch entschuldigen und jegliche Gotteslästerung wiedergutmachen", so die Initiatoren.
Am 7. Oktober feiert die katholische Kirche jährlich das Rosenkranzfest. Bei dem Gebet mit einer Kette aus 59 Perlen und einem Kreuz bitten Katholiken die Gottesmutter Maria um Hilfe. "Das Rosenkranzgebet ist eine mächtige Waffe im Kampf gegen das Böse; so stark, dass es den Lauf der Geschichte nicht nur einmal ändern konnte", heißt es auf der Website der Stiftung. Es könne das "Schicksal Polens, Europas und sogar der ganzen Welt beeinflussen".