Frauen und Mädchen müssen laut Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) weltweit gleichberechtigt Zugang zu Bildung und Arbeit bekommen. Auch sollten sie selbstbestimmt ihr Leben gestalten können, erklärte die Ministerin am Sonntag in Berlin zum Weltbevölkerungstag an diesem Montag.
In westlichen Ländern altere die Bevölkerung, während es in zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern immer mehr junge Menschen im erwerbsfähigen Alter gebe. Das sei ein "enormes Potenzial" für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder, das sich aber nur unter Beteiligung von Frauen und Mädchen entfalten könne, sagte Schulze.
Wenn sie selbst über ihren Körper und ihre Lebensplanung bestimmen könnten, könnten sie ihre Talente entfalten und hätten eine "faire Chance auf soziale und wirtschaftliche Teilhabe. Und das wirkt sich nicht nur auf die individuelle Entwicklung jedes Mädchens aus, sondern hat positive Folgen für die ganze Weltgemeinschaft", betonte die Ministerin.
100 Millionen Euro im Jahr
Für viele Frauen bedeute etwa eine unbeabsichtigte Schwangerschaft das Ende der Schulzeit und der Möglichkeit, einer Beschäftigung nachzugehen. Frauen mit höherem Bildungsniveau, Zugang zum Arbeitsmarkt und höherem Einkommen erlebten seltener unbeabsichtigte Schwangerschaften, erläuterte Schulze. Über die Initiative "Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit" investiert das Entwicklungsministerium nach eigenen Angaben jährlich durchschnittlich 100 Millionen Euro in verschiedene Projekte.
Zum Gedenktag am Montag verweist das Ministerium darauf, dass im November die Weltbevölkerung die Acht-Milliarden-Marke überschreiten werde. Bis Mitte des Jahrhunderts wird sie aktuellen Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge auf rund 9,7 Milliarden Menschen anwachsen.