Ministerpräsident Weil offen für Wiedereintritt in Kirche

Stark vom katholischen Glauben geprägt

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zeigt sich offen für einen Wiedereintritt in die katholische Kirche. Er habe aber noch nicht den Zeitpunkt dafür gefunden, sagte er beim Tag der offenen Tür des niedersächsischen Landtags.

Stephan Weil / © Michael Matthey (dpa)
Stephan Weil / © Michael Matthey ( dpa )

"Meine Kirche macht es mir immer wieder schwer einzutreten", so Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).führte er aus: "Eigentlich müsste sie es nur mal eine Zeit lang schaffen, ohne bestimmte Schlagzeilen zu bleiben. Dann wäre ich wieder drin."

Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover / © Roman Sigaev (shutterstock)
Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover / © Roman Sigaev ( shutterstock )

In den vergangenen 20 Jahren habe er sich aber immer wieder gedacht: "Nein, das geht nicht", sagte Weil in einem Talk des Evangelischen Pressedienstes (epd) und des Evangelischen Kirchenfunkes Niedersachsen-Bremen (ekn). Weil war in den 1980er Jahren aus Protest gegen die Familienpolitik des Vatikans aus der katholischen Kirche ausgetreten. 

Übertritt zur evangelischen Kirche ausgeschlossen

Dennoch sei er stark vom katholischen Glauben geprägt: "Ich bin ziemlich katholisch erzogen worden. Und dann können sie austreten, so oft sie lustig sind - innerlich bleiben sie Katholik."  Ein Übertritt zur evangelischen Kirche komme für ihn nicht infrage, sagte Weil. 

"Wenn Sie so katholisch erzogen worden sind wie ich, dann gehen Sie nicht in die evangelische Kirche. Das ist eine andere Kultur." Im Übrigen wage er zu bezweifeln, ob die Evangelischen wirklich lockerer seien als die katholischen Christen, ergänzte der Ministerpräsident. 

"Die Katholiken lassen allein schon durch die Beichte und die Absolution mehr Lockerheit für ihre Gläubigen zu - im Vergleich zur protestantischen Askese, die man ja sein ganzes Leben durchhalten sollte."

Quelle:
epd