Misereor-Fastenaktion wird in Augsburg eröffnet

"Frau. Macht. Veränderung"

Die bundesweite Spendenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor in den Wochen vor Ostern wird am 26. Februar in Augsburg eröffnet. Die Fastenaktion steht unter dem Leitwort "Frau. Macht. Veränderung".

Augsburger Dom / © Tatsuo Nakamura (shutterstock)

Am Beispiel von Madagaskar will das Hilfswerk nach eigenen Angaben zeigen, "wie Frauen am gesellschaftlichen Wandel mitwirken". Mit seinen Partnerorganisationen setze Misereor alles daran, "die Schalter hin zu einer geschlechtergerechten Welt umzulegen". Die ARD überträgt den Eröffnungsgottesdienst aus dem Augsburger Dom ab 10.00 Uhr live im Fernsehen.

Armut in Madagaskar

Nach Angaben des Hilfswerks leben mehr als drei Viertel der rund 28,4 Millionen Menschen in Madagaskar in extremer Armut. Fast jedes zweite Kleinkind in dem Inselstaat vor der Ostküste Afrikas sei chronisch unterernährt. Das formal demokratische politische System sei ineffizient; nur eine kleine Elite profitiere von den Naturschätzen des Landes wie Tropenholz, Edelsteinen und Gold. Ein großes Problem seien Landraub und Korruption.

In vielen Gemeinden sei kaum möglich, ein Stück Land rechtlich abgesichert zu besitzen. Das erschwere Kleinbauern die Produktion von Lebensmitteln. Frauen seien weitgehend von den Männern in ihrer Familie abhängig. Mädchen hätten wegen der vorherrschenden Geschlechterrollen kaum eine Chance auf den Besuch einer weiterführenden Schule. Die Corona-Pandemie habe die Lage weiter verschlechtert. So sei die Schulabbrecherquote sprunghaft gestiegen, nachdem der Staat seine Bildungsausgaben massiv zurückgefahren habe.

Misereor ist gemeinsam mit Partnerorganisationen in rund 90 Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas engagiert. Seit seiner Gründung 1958 förderte das Hilfswerk nach eigenen Angaben mehr als 113.000 Projekte mit insgesamt über acht Milliarden Euro.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA