Dies erklärte das Hilfswerk am Donnerstag in Aachen. "Gerade jetzt Menschen abzuschieben, ist besonders grausam", so die Afghanistan-Expertin Anna Dirksmeier mit Blick auf Pakistan. Für den Winter fehle es an Zelten, Decken und warmer Kleidung.
Misereor stellt nach eigenen Angaben 100.000 Euro zur Verfügung, die lokale Hilfsorganisationen nutzen sollen, um Nahrungsmittel, Wasser, Decken und Zelte zu beschaffen. Die Flüchtlingslager vor Ort sind demnach an der Belastungsgrenze. Insgesamt seien rund 300.000 Menschen bereits zurück nach Afghanistan geflohen.
"Politischer Druck auf Pakistan"
Die Bundesregierung müsse sich dafür einsetzen, dass das UN-Welternährungsprogramm seine humanitäre Hilfe in Afghanistan aufstocken könne. "Darüber hinaus muss der politische Druck auf Pakistan erhöht werden, die Abschiebungen zu diesem Zeitpunkt aus humanitären Gründen auszusetzen und längere Fristen zu gewähren", so Dirksmeier.
Viele der Geflüchteten seien ehemalige afghanische Oppositionelle und Kräfte, die in Afghanistan für Deutschland gearbeitet hätten und die deshalb in die Bundesrepublik ausreisen dürften. Diese Menschen befänden sich in akuter Lebensgefahr, wenn sie jetzt abgeschoben würden. Seit dem 1. November müssen rund 1,7 Millionen afghanische Flüchtlinge ohne gültige Papiere Pakistan verlassen. Die pakistanische Regierung hatte die Ausweisung als Maßnahme gegen den Terrorismus bezeichnet.