Misereor gibt Leitwort für Fastenaktion 2024 bekannt

"Interessiert mich die Bohne"

Die nächste Fastenaktion des kirchlichen Hilfswerks Misereor legt ihren Schwerpunkt auf nachhaltige Landwirtschaft in Kolumbien und gesunde Ernährung. Zwischen Aschermittwoch und Ostern 2024 wird um Spenden gebeten.

Geerntete Kaffeebohnen in der Kooperative / © Jürgen Escher (Adveniat)
Geerntete Kaffeebohnen in der Kooperative / © Jürgen Escher ( Adveniat )

Das Leitwort der Initiative heißt dieses Mal "Interessiert mich die Bohne", wie Misereor am Montag in Aachen mitteilte. Mit der Fastenaktion solle der Blick auf die Lage von Kleinbäuerinnen und -bauern gerichtet werden. Sie kämen in vielen Veranstaltungen in Deutschland zu Wort.

Eröffnung in Ludwigshafen 

Die Fastenaktion 2024 wird am 18. Februar in Ludwigshafen in einem Gottesdienst eröffnet. Er soll live im ARD-Fernsehen übertragen werden, wie Misereor mitteilte. Am 17. März, dem fünften Fastensonntag, werden in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor Spenden gesammelt.

Die Existenz von Kleinbäuerinnen und -bauern sei vielfach bedroht, hieß es. "So bekommen sie über Wetterextreme und zurückgehende Ernten die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren. Obwohl sie den größten Teil aller Nahrungsmittel produzieren, beherrschen wenige große Konzerne den Weltagrarmarkt", kritisierte Misereor.

Rund 830 Millionen Menschen weltweit seien mangelernährt während jährlich 1,3 Milliarden Tonnen an Lebensmittel weggeworfen würden.

Kaffeebohnen und Hülsenfrüchte 

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Misereor / © Gordon Welters (KNA)
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Misereor / © Gordon Welters ( KNA )

Das Leitwort verweist nach Angaben des Hilfswerks darauf, dass Kaffeebohnen und Hülsenfrüchte in Kolumbien wichtige Handelsgüter und landestypische Grundnahrungsmittel sind. Mit der Fastenaktion teile Misereor eine "Sehnsucht nach einer gerechteren Welt ohne Hunger", erklärte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.

"Und wir bringen unser Anliegen vor, einer ausgewogenen Ernährung mehr Wertschätzung entgegenzubringen – mit Bildungs- und politischer Arbeit, Aktionen in Deutschland sowie durch Unterstützung unserer Partner*innen weltweit."

Bäuerinnen und Bauern bräuchten Zugang zu Land, Wasser und Saatgut, betonte Spiegel. Und sie müssten ihre Produkte lokal vermarkten können. In Deutschland werbe Misereor für nachhaltigeren Konsum. Es gelte, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass insbesondere die industrielle Landwirtschaft zu viele Ressourcen verbrauche.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA