Kirchenführer besorgt über Eskalation im Libanon

"Missbrauch religiöser Überzeugungen und Symbole"

​Der maronitische Patriarch des Libanon, Kardinal Bechara Rai, und der griechisch-orthodoxe Patriarch Youhanna X. von Antiochien zeigen sich besorgt über die Eskalation der Krise im Libanon. Sie rufen zu einer schnellen Regierungsbildung auf.

Proteste im Libanon / © Hussein Malla (dpa)
Proteste im Libanon / © Hussein Malla ( dpa )

In einer gemeinsamen Erklärung nach einem Treffen am maronitischen Patriarchatssitz in Bkerke nördlich von Beirut verurteilten sie am Mittwoch den "Missbrauch religiöser Überzeugungen und Symbole" der vergangenen Tage, wie das arabisch-christliche Nachrichtenportal "Abouna" berichtet.

Kirche verteidigt Forderungen des Volkes 

Die Kirche stehe hinter den berechtigten Forderungen des libanesischen Volkes im Kampf gegen die Verschwendung öffentlicher Ressourcen sowie gegen Korruption und Missstände bei der Verwaltung, so die beiden Patriarchen. Sie riefen die Verantwortlichen auf, die Erfüllung der berechtigten Forderungen zu beschleunigen und die Integrität und Transparenz der Regierung sicherzustellen.

Ferner forderten sie eine schnelle Regierungsbildung, um "die Stabilität des Landes wiederherzustellen und seiner Bevölkerung ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen". Gleichzeitig riefen Rai und Youhanna X. die Sicherheitskräfte auf, zusätzliche Anstrengungen zum Schutz der Demonstranten, der Meinungsfreiheit sowie des privaten und öffentlichen Besitzes und des Friedens im Land zu unternehmen.


Quelle:
KNA