Missbrauchsbericht zu früherem Trierer Bischof verschoben

Zwei Monate

Die für Oktober angekündigte Missbrauchsstudie zur Rolle des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein verzögert sich. Es sollen neue Akten gefunden worden sein, zudem hätten sich weitere Zeitzeugen gemeldet.

Der Dom Sankt Petrus (m.) und die Liebfrauenkirche in Trier / © Julia Steinbrecht (KNA)
Der Dom Sankt Petrus (m.) und die Liebfrauenkirche in Trier / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das sagte der Sprecher der Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch im Bistum, Gerhard Robbers, am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Bericht soll nun Mitte Dezember erscheinen.

Stein steht seit zwei Jahren öffentlich in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Bischof von 1967 bis 1980 von sexuellem Missbrauch durch Geistliche an Kindern gewusst und Täter gedeckt zu haben.

Kommission arbeitet seit einem Jahr

Eine vom Bistum eingesetzte, unabhängige Aufarbeitungs-Kommission arbeitet seit einem Jahr. Sie veröffentlichte zuletzt erste Ergebnisse. Demnach sind bislang 513 Betroffene und 195 Beschuldigte in der Zeit von 1946 bis 2021 bekannt.

Kritiker und Missbrauchsbetroffene fordern, den seit 2012 nach Stein benannten Platz in der Trierer Innenstadt umzubenennen. Der Stadtrat lehnte entsprechende Anträge bisher ab. Im Frühjahr hatte sich Robbers dafür ausgesprochen, die Ergebnisse der Stein-Studie abzuwarten und danach über eine Umbenennung zu entscheiden.

Kommission zur Missbrauchsaufarbeitung im Bistum Trier

Die "Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier" (UAK) hat sieben Mitglieder. Dem Gremium gehören Missbrauchsbetroffene wie auch Fachleute aus verschiedenen Berufen an. Die Kommission wurde durch den Trierer Bischof Stephan Ackermann im Juni 2021 berufen. Vorsitzender und Sprecher des Gremiums ist der frühere rheinland-pfälzische Justizminister Gerhard Robbers (SPD).

Blick über den Innenhof auf den Trierer Dom Sankt Petrus (l.) und den Domkreuzgang / © Julia Steinbrecht (KNA)
Blick über den Innenhof auf den Trierer Dom Sankt Petrus (l.) und den Domkreuzgang / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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