Missbrauchsbetroffene in Bistümern vernetzen sich bundesweit

Besserer Austausch

Missbrauchsbetroffene, denen innerhalb der katholischen Kirche sexualisierte Gewalt angetan wurde und die auf Bistumsebene in Beiräten aktiv sind, haben sich zusammengeschlossen. Das Gremium will an Aufarbeitungsprozessen mitwirken.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Pixel-Shot (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Pixel-Shot ( shutterstock )

Das neu gegründete Gremium nennt sich "Bundeskonferenz der Betroffenenbeiräte und vergleichbaren Gremien", wie Vertreter von verschiedenen Betroffenenbeiräten am Dienstag mitteilten.

Austausch soll dadurch verbessert werden

Auch der Austausch zwischen den bestehenden Beiräten soll dadurch besser koordiniert werden. Aus jeder Diözese kann ein von den Beiräten gewählter Vertreter in die Bundeskonferenz gewählt werden.

An der Abstimmung nahmen den Angaben zufolge Vertreter aus 23 Bistümern teil, davon stimmten 16 für die Konstituierung der Bundeskonferenz. Zum Sprecher der Bundeskonferenz wurde Bernd Held gewählt, zu seinen Stellvertretern Sabine Otto und Norbert Thewes. Zuvor hatten sich die Betroffenen zu einem Arbeitskreis
zusammengeschlossen.

Die Vertreter der Bundeskonferenz beziehen sich auf die vor drei Jahren unterzeichnete Gemeinsame Erklärung, die der damalige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und der damalige Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, unterzeichneten.

Chronik der Missbrauchs-Aufarbeitung bundesweit und in Freiburg

Januar 2010: Der Jesuit Klaus Mertes macht öffentlich, dass es an seiner Schule in Berlin sexualisierte Gewalt und Missbrauch gab - und die Fälle lange verschleiert wurden. Der Skandal löst eine Welle von Enthüllungen in der Kirche und in anderen Institutionen aus.

Februar 2010: Die katholischen Bischöfe bitten bei ihrer Vollversammlung in Freiburg um Entschuldigung. Ein Sonderbeauftragter (Bischof Stephan Ackermann aus Trier) wird benannt, eine Hotline für Betroffene eingerichtet.

Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe (dpa)
Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe ( dpa )
Quelle:
KNA