Wie die katholischen Diözesen Hamburg, Hildesheim und Osnabrück am Freitag mitteilten, kam das Gremium am Dienstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Damit werde eine Vereinbarung der Deutschen Bischofskonferenz und des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung umgesetzt. Aufarbeitungskommissionen gibt es bereits in mehreren deutschen Diözesen.
Gremium will aufklären und an Studien anknüpfen
Das Gremium will laut Mitteilung die Zahl der Fälle von sexualisierter Gewalt in den Bistümern ermitteln, den Umgang mit Tätern und Betroffenen aufklären sowie Strukturen aufdecken, die Missbrauchstaten ermöglicht, erleichtert oder verschleiert haben. Dabei will sie an bereits veröffentlichte Studien anknüpfen und diese vergleichen und bewerten.
Die neue Kommission besteht den Angaben zufolge aus zehn Mitgliedern, die die Bischöfe der drei Bistümer gemeinsam berufen haben. Drei von ihnen wurden von den Diözesen selbst benannt, vier von den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Drei Mitglieder bestimmte ein kürzlich ebenfalls neu gebildeter Betroffenenrat der drei Bistümer.
Gemeinsame Geschichte der Bistümer
Der Vorsitzende der Kommission, der Hamburger Rechtsanwalt Otmar Kury, erklärte, das Gremium werde eine "gänzlich unabhängige, effektive Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in den drei beteiligten Diözesen gewährleisten und garantieren".
Die Bistümer Hamburg, Hildesheim und Osnabrück verbindet eine gemeinsame Geschichte. Das Erzbistum Hamburg ist 1995 aus Gebieten der Bistümer Hildesheim und Osnabrück hervorgegangen. Deshalb seien die Bildung einer Aufarbeitungskommission und eines Betroffenenbeirats gemeinsam vereinbart worden, hieß es.