Missbrauchsvorwürfe im Bistum Hildesheim

"Tief erschüttert"

Erstmals hat der katholische Hildesheimer Bischof Norbert Trelle zu den Missbrauchsvorwürfen gegenüber dem früheren, 1988 verstorbenen Ortsbischof Heinrich Maria Janssen Stellung genommen.

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle (KNA)
Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle / ( KNA )

Am Rande eines Firmgottesdienstes am Samstagabend in Barsinghausen bei Hannover zeigte er sich "tief erschüttert" über die Anschuldigungen. "Ich stehe hier vor Ihnen mit zitterndem Herzen", sagte der 73-jährige Trelle. Die Vorwürfe erfüllten ihn mit tiefer Trauer.

Die zuständige Untersuchungskommission halte die Beschuldigungen eines Mannes, von Bischof Janssen zwischen 1958 und 1963 als damals 10 bis 12 Jahre alter Ministrant regelmäßig zu sexuellen Handlungen gezwungen worden zu sein, "in Teilen für plausibel". Janssen leitete das Diasporabistum von Mai 1957 bis Ende 1983.

Trelle sicherte weitere Untersuchungen durch die Kommission zu. Die Kirche wolle dem Verdacht, etwas verbergen zu wollen, "klar entgegentreten". Dies sei der "einzige richtige und verantwortliche Weg", so der Hildesheimer Bischof. Er bat darum, "beieinander zu bleiben" und um die "unterstützende Kraft des Gebets" . - Heinrich Maria Janssen (1907-1988) ist der erste deutsche Bischof, gegen den sich der Vorwurf sexueller Übergriffe gegen Minderjährige richtet.


Bischof Norbert Trelle (dpa)
Bischof Norbert Trelle / ( dpa )

Heinrich Maria Janssen (KNA)
Heinrich Maria Janssen / ( KNA )
Quelle:
KNA