Das erläuterte Abbe Adelphe Rouamba aus der Diözese Kaya am Montag dem Hilfswerk in München. Um einer Katastrophe vorzubeugen, müsse dringend Nothilfe eingeleitet werden. So sollten in Getreidebanken Saatgut für Mais und Sorghum-Hirse eingelagert werden, damit die Felder bald wieder bepflanzt werden könnten und die nächste Ernte besser ausfalle.
Das Leid der Kinder mitansehen zu müssen, sei unerträglich, sagte der Geistliche. Sie würden in eine Welt ohne Nahrung hineingeboren. Neugeborene und ihre Mütter seien besonders betroffen. In der ganzen Sahelzone - also in Ländern wie Burkina Faso, Mali und dem Niger - sind laut Berichten der Vereinten Nationen sechs Millionen Menschen von Dürre und Hunger betroffen.
Zu wenig Regen und zu viele Schädlinge
missio-Präsident Wolfgang Huber mahnte, der Hilfeschrei der Partner des Hilfswerks in Burkina Faso dürfe nicht verhallen. "Aus unserer christlichen Verantwortung heraus können wir nicht wegsehen, wenn die Menschen der Sahelzone derartiges Leid erfahren." Im Mai dieses Jahres hatte der burkinische Landwirtschaftsminister Joseph Ouedraogo die Welt um Hilfe gebeten. Nicht nur die wenigen Regenfälle, sondern auch Schädlinge hätten die Ernten zerstört.
Hinzu kämen kriegerische Konflikte in der Region, heißt es. Das treffe etwa auf den Norden Nigerias zu, wo die islamische Terrorgruppe Boko Haram ihr Unwesen treibe, oder auf den Sudan. Ganze Dorfgemeinschaften müssten deshalb fliehen. Ihre Felder ließen sie zurück, so dass diese brachliegen. Nomadenvölker suchten verzweifelt nach Weidegründen und Wasserstellen für ihre Herden.