Das sagte Huber, der auch Vorsitzender des China-Zentrums ist, am Donnerstag in München. Zugleich äußerte er Verständnis für Kritik etwa von Kardinal Joseph Zen Ze-kiun. "Wenn jemand selbst im Gefängnis saß und die Unterdrückung durch die Staatsmacht am eigenen Leib erfahren hat, dann erscheinen diese Schritte als zu wenig." Tatsächlich müsse auch noch viel geschehen.
Trotzdem begrüßte Huber das Abkommen, denn in fünf Jahren wären die Verhandlungen mit dem kommunistischen Regime wesentlich schwieriger.
"Ein Fuß in der Tür"
Denn die Regierung schränke die Religionsfreiheit derzeit mehr und mehr ein. "Nun ist wieder ein Fuß in der Tür, um neu zu verhandeln.
Man darf dabei nicht unterschätzen, dass die katholische Kirche nun das erste Mal ein Mitspracherecht bei der Ernennung von Bischöfen hat." Gelinge die Versöhnungsarbeit auch mit der Untergrundkirche nicht, blieben in China zwei Strukturen nebeneinander bestehen. "Was es braucht, ist aber ein Miteinander."
Untergrundkirche in China
Der Heilige Stuhl und China schlossen am Samstag ein Abkommen, in dem beide Seiten eine Einigung in der Frage der Bischofsernennungen und eine weitergehende Zusammenarbeit vereinbarten.
Derzeit ist der Großteil der geschätzt 13 Millionen Katholiken in China in der staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" organisiert. Daneben besteht eine sogenannte Untergrundkirche mit mehr als 30 Bischöfen ohne staatliche Genehmigung. Von den etwa 65 regierungstreuen Bischöfen waren zuletzt sieben nicht von Rom anerkannt, drei von ihnen ausdrücklich exkommuniziert.
Dass sich der Papst die letzte Entscheidung über Bischofskandidaten vorbehält, sah Peking bislang als Einmischung in innere Angelegenheiten.