Papst-Botschaft zum Weltmissionssonntag

"Mission des Mitleidens"

Der Vatikan hat die Botschaft des Papstes zum Weltmissionssonntag im Oktober veröffentlicht. Christen würden in der Krise der Pandemie "dringend benötigt als Missionare der Hoffnung", heißt es in dem vierseitigen Schreiben.

Missionarinnen der Nächstenliebe in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Missionarinnen der Nächstenliebe in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Angesichts der "Versuchung, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit im Namen eines angebrachten Social Distancing zu kaschieren und zu rechtfertigen", brauche es "eine Mission des Mitleidens", so Franziskus an diesem Freitag.

Notwendige physische Distanz könne dennoch "zu einem Ort der Begegnung, der Fürsorge und der Förderung" gemacht werden. Dies, so der Papst, sei umso nötiger, weil "Entmutigung, Ernüchterung, Müdigkeit" und eine "allgemein um sich greifende Verbitterung" sich der Wahrnehmung bemächtigt hätten.

Seit 1926 jährlich

Der Sonntag der Weltmission wird seit 1926 jährlich begangen. Termin ist der dritte Sonntag im Oktober - in Deutschland der vierte, dieses Jahr am 17. bzw. 24. Oktober. Das Motto des Aktionstages, "Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben", stammt aus dem Buch der Apostelgeschichte. Es ist die Antwort der Apostel Petrus und Johannes an die Behörden, die ihnen Redeverbot erteilen wollten.

Christen, so der Papst weiter, könnten ihren Glauben an Jesus Christus nicht für sich behalten, vor allem nicht, wenn sie ihn als beglückend und befreiend erleben. Zwar habe die Pandemie Schmerz, Einsamkeit, Armut und Unrecht, unter denen viele litten, noch einmal hervorgehoben und verstärkt, so das Kirchenoberhaupt weiter.

Aber "mit Jesus haben wir gesehen, gehört und erfahren, dass es auch anders gehen kann". Solcher Glaube sei imstande, "Initiativen anzustoßen und Gemeinschaften zu gestalten.

Rückzug schwächt den Glauben

Dazu brauche es "Männer und Frauen, die lernen, ihre eigene Zerbrechlichkeit und die der anderen auf sich zu nehmen, indem sie Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft fördern". Persönliche Abschottung und Rückzug in kleine Gruppen würden den Glauben schwächen und ihm Prophetie, Staunen und Dankbarkeit nehmen, warnt Franziskus.

Missionarischer Eifer, der nicht zwinge, sondern einlade, lasse sich, so Franziskus, "nie durch Erwägung oder Berechnung erlangen". Vielmehr sei er ein "Widerschein der Dankbarkeit" für das, was man selber erfahren habe.

In Deutschland tragen das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen und missio in München gemeinsam die jährliche Kampagne zum Sonntag der Weltmission in Deutschland.

Weltmissionssonntag und Monat der Weltmission

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Die Spenden kommen unter anderem den dort arbeitenden Seelsorgerinnen und Seelsorgern zugute.

Symbolbild Ein Kind in Papua-Neuguinea  / © Sergey Uryadnikov (shutterstock)
Symbolbild Ein Kind in Papua-Neuguinea / © Sergey Uryadnikov ( shutterstock )
Quelle:
KNA