Westafrikanischer Kardinal Ouedraogo erreicht Altersgrenze

Mission und Dialog

Der Erbischof von Ouagadougou muss am Samstag seinen Rückritt anbieten: Er wird 75 Jahre alt. 2006 wurde er von Benedikt XVI. zum Erzbischof erhoben,2014 von Papst Franziskus in den Kardinalsstand. 

Kardinal Philippe Nakellentuba Ouedraogo, Erzbischof von Ouagadougou (Burkina Faso) / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Philippe Nakellentuba Ouedraogo, Erzbischof von Ouagadougou (Burkina Faso) / © Romano Siciliani ( KNA )

Kardinal Philippe Ouedraogo, Erzbischof von Burkina Fasos Hauptstadtdiözese Ouagadougou und Vorsitzender des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), wird am Samstag (25. Januar) 75 Jahre alt. Er erreicht damit die Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.

Ehemaliger Leiter der päpstlichen Missionswerke in Burkina Faso

Ouedraogo wurde 1996 zum Bischof geweiht und 2014 von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben. Er ist unter anderem durch eine jahrelange Tätigkeit als nationaler Leiter der päpstlichen Missionswerke in dem westafrikanischen Land eng vertraut mit der vatikanischen Kirchenzentrale.

Nach seiner Priesterweihe 1973 sammelte Ouedraogo Erfahrungen als Pfarrer, studierte aber auch vier Jahre in Rom. Außerdem arbeitete er als Generalvikar im Bistum Kaya und leitete ein Priesterseminar. 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Ouahigouva; 2006 folgte die Erhebung zum Erzbischof der Hauptstadtdiözese durch Benedikt XVI. Ouedraogo war Mitglied der vatikanischen Missionskongregation.

Aufruf zum interreligiösen Dialog

Besonders liegt dem Kardinal der interreligiöse Kontakt mit den Muslimen in seiner Heimat am Herzen. Angesichts von Terrorangriffen in seinem Land rief er im April 2019 im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zum Dialog zwischen Christen, Muslimen und Vertretern traditioneller Religionen auf.

In Burkina Faso (19,7 Millionen Einwohner) wurde 2014 Langzeitherrscher Blaise Compaore (68) nach 27 Jahren an der Macht zum Rücktritt gezwungen. Nach den Wahlen Ende 2015 gab es erste Terrorangriffe. Rund 60 Prozent der Einwohner des Landes sind Muslime.


Quelle:
KNA