Bei der letzten von mehreren "Taufgedächtnisfeiern" kritisierten sie am Samstag im Dom zu Meißen wechselseitig das Versagen ihrer Konfessionen in der Vergangenheit. "Die Auseinandersetzungen in der Zeit der Reformation und der Reform wurden oft rücksichtslos geführt", räumte Bilz ein. Gewalt und Kriege seien die Folge gewesen. "Versöhnende und ausgleichende Stimmen hatten es schwer."
Timmerevers betonte: "Die verschiedenen Konfessionen haben sich als Konkurrenten gesehen und sind einander mit Misstrauen begegnet." Bis in die heutige Zeit hätten sie einander nicht "als Schwestern und Brüder gesehen". Im öffentlichen Leben sei "zu oft misstrauisch auf das Konfessionsmerkmal geschaut und in Machtsphären gedacht worden". Beide Bischöfe hoben die Bedeutung der Taufe hervor, die alle Christen verbinde.
Ökumene-Tour
Ähnliche Gottesdienste hatten Timmerevers und Bilz in den vergangenen Tagen auch in Bautzen und Deutzen gefeiert. Im Rahmen einer "Ökumene-Tour" besuchten sie dort überdies gemeinsame Einrichtungen beider Kirchen.
Ein Anlass war das 100-Jahr-Jubiläum der Wiedererrichtung des Bistums Dresden-Meißen. Es wird an diesem Sonntag mit einem Festgottesdienst in der Dresdner Kathedrale gefeiert.