Mit Dominicus Meier wird ein Ordensmann Diözesanbischof

Applaus und Glückwünsche für neuen Bischof von Osnabrück

"Es kommt ein Sauerländer" - mit diesen Worten stellte sich der neue Osnabrücker Bischof Dominicus Meier vor. Was er vorhat, wie er mit dem Erbe seines Vorgängers umgehen will und was es mit bösen Zungen und Dickschädeln auf sich hat.

Autor/in:
Michael Althaus und Roland Juchem
Dominicus Meier, zukünftiger Bischof im Bistum Osnabrück, wird nach seiner Vorstellung im Dom beglückwünscht. Der bisherige Weihbischof von Paderborn wird der neue Bischof im Bistum Osnabrück, wie das Bistum am Dienstag mitteilte.  / © Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Dominicus Meier, zukünftiger Bischof im Bistum Osnabrück, wird nach seiner Vorstellung im Dom beglückwünscht. Der bisherige Weihbischof von Paderborn wird der neue Bischof im Bistum Osnabrück, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. / © Hauke-Christian Dittrich ( dpa )

Der Paderborner Weihbischof Dominicus Meier (64) wird neuer katholischer Bischof von Osnabrück. Meier, der dem Benediktinerorden angehört, folgt damit Bischof Franz-Josef Bode nach, der Ende März 2023 zurücktrat und ebenfalls aus dem Erzbistum Paderborn stammt. Nach der Bekanntgabe seiner Ernennung durch den Vatikan und den bisherigen Übergangsleiter der Diözese Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe, stellte sich der Neuernannte am Dienstag im Dom vor. Er soll nach den Sommerferien in sein Amt eingeführt werden.

"Es kommt ein Sauerländer", sagte Meier zu seiner Person. "Über uns Sauerländer behaupten böse Zungen, wir wären Dickschädel und man müsse mit uns erst einen Sack Salz essen, bevor eine gute Beziehung beginne." An die im Dom versammelten Menschen gerichtet sagte Meier: "Sie werden in den kommenden Jahren Gelegenheit haben, dieses zu überprüfen, wie das wirklich ist."

Dank und Applaus für Vorgänger Bode

Osnabrück kenne er bisher kaum, komme aber mit großer Neugier und Offenheit, bekannte Meier. Gleichwohl wolle er den im Bistum eingeschlagenen "guten Weg" weitergehen. Seinen ausdrücklichen Dank an Vorgänger Bode für dessen "Einsatz in vielen, vielen Jahren" quittierten die Menschen im voll besetzten Dom mit lang anhaltendem Applaus.

Bode hatte seinen Rücktritt unter anderem mit Fehlern im Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum begründet. Er ist damit der erste katholische Bischof in Deutschland, der sein Amt im Zuge des Missbrauchsskandals aufgegeben hat. Zugleich war er in seinem Bistum sehr beliebt.

Der neu ernannte Bischof wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen im Sauerland als Michael Meier geboren. Nach dem Abitur 1982 trat er in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Nach dem Studium in Würzburg und Münster wurde er 1989 zum Priester geweiht und absolvierte in den 1990er Jahren unter anderem ein Aufbaustudium in Kirchenrecht.

Im Oktober 2001 wurde Dominicus Meier Abt des Klosters Königsmünster, 2013 dann Offizial des Erzbistums Paderborn. Zwei Jahre später ernannte ihn der Papst zum Weihbischof seiner Heimatdiözese. Seit 2021 ist er zudem Richter am höchsten Kirchengericht der Apostolischen Signatur in Rom.

Mit Menschen sprechen, die von der Kirche enttäuscht sind

Der Ordensmann betonte, bei den Benediktinern seien synodale Strukturen Grundvoraussetzung für das Gelingen von Gemeinschaft. "Ich komme mit dieser Einstellung zu Ihnen und möchte alle ermutigen, dass wir Miteinander nach gemeinsam verantworteten Strukturen suchen." Das betreffe auch den Bereich der Aufarbeitung und des verbesserten Umgangs mit sexualisierter Gewalt und geistlichem Missbrauch.

Als eine seiner künftigen Herausforderungen nannte Meier das Gespräch mit Menschen, die von der Kirche entmutigt und enttäuscht sind. "Diese bitte ich, mir zu sagen, was sie bewegt." Mit Blick auf die Zukunft ermutigten ihn sowohl der Synodale Weg der Kirche in Deutschland als auch Signale aus dem weltweiten synodalen Prozess im Vatikan, nach Wegen der Umsetzung in Osnabrück zu suchen.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bezeichnete die Ernennung als "ausgezeichnete Entscheidung". Er dankte Meier auch für seine Beteiligung am kirchlichen Reformprozess Synodaler Weg. "Es liegen noch wichtige spannende Etappen vor uns und ich bin froh, im Ständigen Rat mit Dir jemanden zu wissen, der sie mit Umsicht und Weitblick mitgestaltet." Glückwünsche kamen auch vom Hamburger Erzbischof Stefan Heße und von den evangelischen Kirchen in Niedersachsen.

Quelle:
KNA