Auf 256 Seiten legt der frühere Trierer Dogmatikprofessor Bischof Voderholzer dar, wie die katholische Kirche aus seiner Sicht die im Missbrauchsskandal verlorene Glaubwürdigkeit zurückgewinnen könne: nicht durch Strukturreformen, sondern durch "stärkeren Glauben, Gehorsam gegenüber Gottes Wort und, allem voran, gelebte Heiligkeit".
Missachtung der katholischen Sexualmoral habe zu Missbrauch geführt
Mit solchen Positionen hatte sich Voderholzer zuletzt auch kritisch zur katholischen Reformdebatte in Deutschland zu Wort gemeldet, die seit Jahresbeginn unter der Überschrift Synodaler Weg geführt wird.
Nicht die katholische Sexualmoral habe zu den Verbrechen an Schutzbefohlenen geführt, sondern ihre notorische Missachtung, lautet eine Analyse Voderholzers. Deswegen müsse an der geltenden kirchlichen Lehre festgehalten werden, auch um "den modernen Menschen nicht zuletzt vor den negativen Auswirkungen einer zweifellos vorhandenen Hypersexualisierung unserer Gesellschaft zu bewahren".