Bischof Meier sieht bei "Querdenkern" Missbrauch der Religion

"Mit mir so nicht"

Augsburgs Bischof Bertram Meier sieht bei der "Querdenken"-Bewegung eine Instrumentalisierung religiöser Symbole und den Missbrauch der Religion. Sollte das in der Karwoche geschehen, nehme er sich die Freiheit zu sagen "Mit mir so nicht."

Zwei Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen / © Fabian Sommer (dpa)
Zwei Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen / © Fabian Sommer ( dpa )

Das sagte Meier der "Augsburger Allgemeinen". Der Bischof kritisierte Verschwörungstheoretiker unter den Gegnern der Corona-Maßnahmen: "Mich kann zur Weißglut bringen, wenn jemand immer wieder gebetsmühlenartig das Gleiche sagt und meint: Wenn's zehn Mal gesagt ist, wird es wahrer."

Bei Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen waren in den vergangenen Monaten verschiedentlich religiöse Symbole wie etwa ein Kruzifix zu sehen. Außerdem deklarierten die Protestierenden in Einzelfällen ihre Demonstrationen zu "Gottesdiensten" um, beispielsweise in München und in Karlsruhe. Dagegen hatten sich Kirchenleitende wie der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh verwahrt.

Ärger über Querdenker

Der evangelisch-lutherische Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Axel Piper, sagte im Podcast der "Augsburger Allgemeinen", dass er sich sehr über "Querdenker" ärgere. Es sei nicht fair, wenn ihm unterstellt würde, er sei ein "Schlafschaf".

Dies sei ein Begriff, den vor allem Verschwörungsgläubige verwendeten, um sich selbst als "Wissende" darzustellen, betonte Piper.


Bertram Meier, ernannter Bischof von Augsburg / © Christopher Beschnitt (KNA)
Bertram Meier, ernannter Bischof von Augsburg / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Demonstrant der "Querdenken"-Bewegung / © Annette Riedl (dpa)
Demonstrant der "Querdenken"-Bewegung / © Annette Riedl ( dpa )

Demonstrant mit Schildern gegen die Corona-Maßnahmen / © Christoph Schmidt (dpa)
Demonstrant mit Schildern gegen die Corona-Maßnahmen / © Christoph Schmidt ( dpa )
Quelle:
epd