Gemeinsam mit den anderen Bistümern in Deutschland, hat das Erzbistum Köln am 17. Juli die Zahlen des kirchlichen Lebens im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach lebten zum Stichtag 31.12.2014 2.034.684 Katholikinnen und Katholiken in den 529 Pfarreien (2013: 530) des Erzbistums Köln und damit rund 21.500 weniger als im Jahr zuvor. Ursache für den Mitgliederrückgang sind ein Sterbeüberhang und gestiegene Kirchenaustritte. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Austritte um gut 2.500 auf 19.557, während die Eintritte und Wiederaufnahmen mit 273 (278) beziehungsweise 749 (793) auf annähernd gleichem Niveau blieben.
"Wenn eine Institution fast 20.000 Mitglieder innerhalb eines Jahres verliert, muss sie handeln", sagt Generalvikar Dominik Meiering. "Wir müssen Wege finden, auf diese Menschen zuzugehen. Zumindest müssen wir versuchen, die Gründe zu erfahren und zu verstehen. Das kann aber nur ein Teil der Reaktion sein, denn der Kirchenaustritt ist nur der letzte Schritt auf einem langen Weg, auf dem einem Menschen die Kirche immer fremder wird. Wer in der Kirche keine Heimat mehr hat, dem fällt es leichter, bei einem akuten Anlass förmlich den Austritt zu erklären. Wie erleben Menschen, dass die Kirche für ihr eigenes Leben Relevanz hat? Ich glaube, wir haben eine hohe Chance, wenn wir an den Lebenswendepunkten, zum Beispiel bei Trauerfällen, für die Menschen da sind. Und wenn wir Nächstenliebe glaubwürdig leben. Wir wollen auf die Menschen zugehen und ihr Vertrauen wieder gewinnen. Mit der Aktion Neue Nachbarn, unserer Initiative für Flüchtlinge, gelingt uns das vielerorts."
Die übrigen Kennzahlen des kirchlichen Lebens liegen im Erzbistum Köln geringfügig unter denen des Vorjahres. 2014 gab es 14.024 Taufen (2013: 14.082), darin enthalten 282 Erwachsenentaufen. 15.874 (16.023) Kinder gingen zur Erstkommunion. Die Zahl der jährlichen Firmungen weist je nach Zahl und Größe der visitierten Dekanate eine größere Schwankungsbreite auf; 2014 wurden 9.012 (10.517) verzeichnet. Die Zahl der kirchlichen Eheschließungen veränderte sich mit 3.412 (3.472) nur leicht. Auch die Anzahl der Gottesdienste und ihrer Besucher ist gegenüber 2013 praktisch unverändert; an den Zählsonntagen besuchten 190.430 (190.818) Gläubige die 1.442 (1.498) Gottesdienste. Dies entspricht einem Prozentsatz von 9,36 (9,28) Prozent. 19.711 (20.902) Verstorbene wurden 2014 beerdigt.