"Für Jesus ist das Reich etwas anderes, das sich ganz sicher nicht mit Aufstand, Gewalt und Waffenkraft realisieren lässt", fügte das katholische Kirchenoberhaupt bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz hinzu. Christen sollten sich am Reich Gottes orientieren, das sich auf Liebe, Gerechtigkeit und Frieden gründe. Dieses Reich sei zwar nicht von dieser Welt, könne aber dem Leben der Menschen einen neuen Sinn verleihen, so der Papst.
Papst bedankt sich für Treue trotz Regen
Der Papst verurteilt die Waffengewalt in jeder Form. Die Geschichte zeige, dass darauf beruhende Reiche früher oder später zusammengebrochen seien, sagte er. Trotz des regnerischen Wetters hatten sich rund 25.000 Gläubige auf den Petersplatz gewagt, um den Worten des Papstes zu lauschen. Den standfesten Pilgern dankte der Papst zum Ende seiner Ansprache scherzhaft für ihren Mut.
"Das Christkönigs-Fest, das wir heute feiern, steht am Ende des liturgischen Jahres und erinnert uns daran, dass das Leben der Schöpfung nicht zufällig voranschreitet, sondern einem Endziel entgegengeht: der endgültigen Offenbarung Christi, des Herrn der Geschichte und der ganzen Schöpfung. Das Ende der Geschichte wird sein ewiges Königreich sein,“ so der Papst mit Blick auf das Tagesevangelium.
Nicht von dieser Welt
Jesus bitte heute darum, ihn unser König werden zu lassen, so Franziskus weiter, der daran erinnerte, dass Jesus ein König sei, der uns "durch sein Wort, sein Beispiel und sein am Kreuz geopfertes Leben vor dem Tod bewahrt" habe, uns "den Weg zum verlorenen Menschen" weise und unser "von Zweifel, Angst und Alltagsproblemen geprägtes Dasein" neu beleuchte. Aber man dürfe nicht vergessen, dass das Königreich Jesu nicht von dieser Welt sei, mahnte Franziskus:
"Nur wenn wir der Logik der Welt und ihrer "Könige" nicht folgen, wird er unserem Leben einen neuen Sinn geben können, der manchmal auch durch unsere Fehler und Sünden auf die Probe gestellt wird," so der Papst, bevor er das Mittagsgebet sprach.