Das kündigte die Dombauhütte an. Darunter ist demnach ein berühmter Aufriss der Westfassade, der sogenannte Riss F. Mit einer Höhe von über vier Metern sei er eine der größten erhaltenen Architekturzeichnungen des Mittelalters. Weil er für die Räume der Domschatzkammer zu groß ist, wird er in der Ausstellung in einer hochauflösenden Reproduktion in verkleinertem Maßstab präsentiert.
Einige Zeichnungen galten als verschollen
Die meisten der Zeichnungen stammen den Angaben nach wahrscheinlich aus dem alten Archiv der mittelalterlichen Dombauhütte. Es wurde nach der Einnahme der Stadt Köln durch die französischen Revolutionstruppen 1794 nach Paris verbracht und gilt seither als verschollen.
Einige Bauzeichnungen wurden jedoch im frühen 19. Jahrhundert wieder aufgefunden. Sie haben sich bis heute im Dombauarchiv, im Kölnischen Stadtmuseum sowie in der Akademie der Bildenden Künste in Wien erhalten.
Ausstellung Teil des Jubiläumsprogramms
Die Ausstellung ist Teil eines umfangreichen Jubiläumsprogramms, das am Montagabend mit einem Festgottesdienst eröffnet wird. Gefeiert wird die Weihe des ältesten Teils des Kölner Doms, des sogenannten Chors. Dieser östliche Teil der heutigen Kirche, in dem sich auch der Dreikönigsschrein befindet, wurde am 27. September 1322 geweiht.
Damit war der erste große Bauabschnitt der gotischen Kathedrale abgeschlossen. Bis heute sind aus dieser Zeit etwa der Hochaltar, die Chorpfeilerfiguren, die Königsfenster und das mittelalterliche Chorgestühl erhalten.
Die ausgestellten Bauzeichnungen zeugen laut Dombauhütte von der Planung der später errichteten Partien, etwa der Westfassade. Die Planungen dazu dürften den Angaben zufolge bereits vor der Chorweihe 1322 eingesetzt haben.