Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte in Bonn, er habe Bätzing als klugen und nachdenklichen Partner kennengelernt. Im von schweren Erschütterungen gezeichneten Bistum Limburg habe er es in kurzer Zeit zu hohem Ansehen gebracht.
"Ihre Wahl ist für uns auch ein ermutigendes Zeichen, dass die ganz überwältigende Mehrheit der Bischöfe gewillt ist, den Synodalen Weg konsequent und mit Erfolg fortzusetzen, um verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen", so Sternberg in einem Glückwunschschreiben.
"Ein kluger, den Menschen zugewandter Geistlicher"
Glückwünsche kamen auch aus der Politik. So hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bischof Georg Bätzing zu seiner Wahl an die Spitze der Deutschen Bischofskonferenz gratuliert. "Mit Ihrer Wahl in diese bedeutende Position übernehmen Sie nach wichtigen Ämtern im Bereich des interreligiösen Dialogs und der Weltkirche nun eine zentrale Aufgabe und große Verantwortung an der Spitze der katholischen Kirche in Deutschland", schreibt das Staatsoberhaupt. "Sie schaffen wichtige Verbindungen zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, für dessen "Offenheit und Gesprächsbereitschaft" gelobt. Beides werde ihm sicher auch in seinem neuen Amt "wertvolle Dienste erweisen" und ihn "dabei unterstützen, die kommenden Aufgaben mit Weitsicht zu erfüllen und den Reformprozess innerhalb der katholischen Kirche fortzusetzen", schrieb Merkel am Mittwoch. Das Vertrauen, das durch die Wahl zum Ausdruck komme, zeuge "von hoher Anerkennung und Wertschätzung". Sie wünsche ihm "eine glückliche Hand und Gottes Segen" und freue sich auf den Dialog.
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wünschte Bätzing auf Twitter "viel Kraft und Gottes Segen". "Große Aufgaben liegen vor Ihnen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit", so Kramp-Karrenbauer. Der Kirchenbeauftragte der Union, Hermann Gröhe (CDU) erklärte, starke Kirchen seien wichtig für die Gesellschaft. Deshalb wünsche er Bätzing Gottes Segen für die neue Aufgabe.
Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im hessischen Landtag und der SPD in Hessen, Nancy Faeser, erklärte, die Bischöfe hätten mit Bätzing einen "modernen, aufgeschlossenen Mann" zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Bischof Bätzing sei "ein kluger, den Menschen zugewandter Geistlicher", der die katholische Kirche der Gegenwart bereits positiv geprägt habe. Sie sei sicher, dass der neue Vorsitzende "seine Kirche mit Bedacht, aber auch mit großem Mut durch die Reformdiskussion steuern wird, die mit dem Synodalen Weg ihren Anfang genommen hat", sagte Faeser.
"Als Mensch immer bescheiden geblieben"
Münsters Bischof Felix Genn zeigte sich mit Bätzings Wahl "sehr zufrieden". Georg Bätzing sei jemand, der integrieren, inspirieren und moderieren könne. "Diese Fähigkeiten sind gerade derzeit besonders gefragt, etwa im Blick auf den Synodalen Weg, aber auch, wenn wir als Kirche wieder ein glaubwürdigeres Bild abgeben möchten", betonte Genn. Bätzing bringe ein fundiertes theologisches Fachwissen mit und sei als Mensch immer bescheiden geblieben.
"Ich wünsche ihm, dass er sich bei all den Herausforderungen, vor denen die katholische Kirche in unserem Land aktuell steht, seine innere Ruhe bewahrt und sich auch von den vielfältigen Erwartungen, die nun an ihn gestellt werden, nicht treiben lassen wird", schreib Genn in einer Stellungnahme.
"Gottes Segen und eine glückliche Hand"
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wünschte Bätzing auf Twitter "Gottes Segen und eine glückliche Hand". Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck teilte die Glückwünsche seines Bistums Essen auf Facebook.
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer wünschte Bätzing "viel Geschick und Weitsicht im Umgang mit Herausforderungen wie dem Synodalen Weg, die unsere deutsche katholische Kirche jetzt und in Zukunft zu bewältigen hat". Der Dienst an der Spitze der Bischofskonferenz sei damit verbunden, der katholischen Kirche in Deutschland eine Stimme und ein Gesicht zu geben und sie kraftvoll zu vertreten, so Wilmer.
"Diskussion auf Augenhöhe"
Auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands begrüßte die Wahl Bätzings. "Er gilt als bescheidener Reformer, dem nach eigenen Angaben 'abgehobener Kirchensprech' nicht liegt", erklärte die Bundesvorsitzende Mechthild Heil. "Für ihn ist die Frauenfrage 'elementar für die Zukunft der Kirche', daher freuen wir uns, mit ihm einen Fürsprecher für unsere Anliegen zu haben und die Diskussion auf Augenhöhe weiterführen zu können."
Ökumenische Impulse
Die evangelische Kirche erhofft sich von Bätzing ökumenische Impulse. Bedford-Strohm erklärte am Dienstag in Hannover, er habe den Limburger Bischof "als ökumenisch höchst aufgeschlossenen und menschlich sehr angenehmen" Gesprächspartner erlebt. "Das lässt mich mit großer Zuversicht auf die zukünftige ökumenische Zusammenarbeit schauen", so der Ratsvorsitzende.
Bedford-Strohm betonte, dass er mit besonderer Freude dem "Ökumene-Jahr 2021" entgegenblicke. Er erhoffe sich neue Impulse für den ökumenischen Weg der Kirchen in Deutschland vom Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt und Impulse für die weltweite Ökumene von der Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe. Bätzing ist als Bischof von Limburg einer der Gastgeber des Ökumenischen Kirchentags, der im Mai 2021 stattfinden soll.
"Klare, orientierungsstarke Stimme"
Bedford-Strohm dankte dem bisherigen Konferenzvorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, für "alle bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit und die freundschaftliche Verbundenheit, die nicht zuletzt in der Gestaltung des Reformationsjubiläums 2017 als gemeinsames Christusfest" ihren Ausdruck gefunden habe.
Insbesondere der ökumenische Gottesdienst "Healing of Memories" in Hildesheim 2017 und die 2018 herausgegebene Orientierungshilfe der Bischofskonferenz zur Frage konfessionsverbindender Ehen und der gemeinsamen Teilnahme an der Eucharistie seien Meilensteine in der Amtszeit von Marx, so der Ratsvorsitzende. Der Kardinal habe den Katholiken in Deutschland eine klare, orientierungsstarke und überall vernehmbare Stimme gegeben. Gerade in schwierigen Zeiten habe sich das als segensreich erwiesen.
"Glaubwürdiger Repräsentant und Kommunikator"
Auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, gratulierte Bätzing. "In Ihrer Trierer Zeit und als Limburger Bischof hat die Evangelische Kirche im Rheinland Sie als offenen, herzlichen Gesprächspartner schätzen gelernt", heißt es in einem am Dienstag verschickten Schreiben Rekowskis an Bätzing. Die katholische Kirche in Deutschland habe mit dem früheren Trierer Generalvikar einen "glaubwürdigen Repräsentanten und Kommunikator gefunden".
"'Führe zusammen'. Der Wahlspruch Ihres Bischofsdienstes sei Ihnen Ermutigung und Auftrag zugleich», betonte Rekowski. «Wir freuen uns auch in Ihrer neuen Funktion auf guten, ökumenischen Kontakt.» Das Bistum Limburg hat mit der rheinischen Kirche gemeinsame Kirchengebiete in Hessen und Rheinland-Pfalz. "Mehr denn je müssen wir angesichts der Sorgen der Menschen und der Zerrissenheit in unserer Gesellschaft gemeinsam Zeugnis für das Evangelium in Wort und Tag ablegen", erklärte der rheinische Präses.
Glückwunsch vom Zentralrat der Juden
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, wünschte Bätzing "Masel und Broche - Glück und Segen!". Die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken stünden in Deutschland auf einem festen Fundament, erklärte er. Auch die Orthodoxe Rabbinerkonferenz betonte, die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre sollte fortgesetzt werden.
ACK-Vorsitzender lobt Bätzings Ökumene-Engagement
Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat dem neuen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zu dessen Wahl gratuliert. "Mit Bischof Bätzing haben die deutschen Bischöfe einen Vorsitzenden, dem die Ökumene am Herzen liegt", erklärte der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron, am Mittwoch in Frankfurt.
Als stellvertretendes ACK-Vorstandsmitglied sei Bischof Bätzing der Ökumene in Deutschland eng verbunden. Zudem kenne Bätzing als Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen den wissenschaftlichen Stand der Ökumene wie kein anderer - "mit all seinen Chancen, aber auch Herausforderungen", so Miron.
Zugleich dankte Miron dem bisherigen Bischofskonferenz-Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx. Dessen Eintreten für die Ökumene in Deutschland, besonders mit Blick auf die Feierlichkeiten zum Reformationsgedenkjahr 2017, sei für die Ökumene von großer Bedeutung gewesen. Mit seiner "zupackenden und zugleich offenherzigen Art" habe Marx der Ökumene in Deutschland wichtige Impulse gegeben.
Der 1948 gegründeten ACK gehören derzeit 17 Kirchen und Gemeinschaften an, 8 weitere haben einen Gast- und 5 einen Beobachterstatus. Die Arbeitsgemeinschaft repräsentiert nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Christen in Deutschland. Die ACK-Geschäftsstelle - die "Ökumenische Centrale" - hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.
Hoffnung auf Teamarbeit und Dialog
Die Initiative "Wir sind Kirche" erhofft sich von Bätzing Teamarbeit und Dialog. Angesichts eines jahrzehntelangen Reformstaus, des Glaubwürdigkeitsverlust durch die Vertuschung sexualisierter Gewalt und der anhaltend hohen Kirchenaustrittszahlen müsse die gesamte Bischofskonferenz zu einem neuen kooperativen und partizipativen Selbstverständnis finden, das auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und das Kirchenvolk mit einbeziehe, heißt es.