Bei dem Überfall wurden der erst 2019 eingeweihte Neubau geplündert und ein Nebengebäude abgebrannt, wie die Erzabtei im oberbayerischen Sankt Ottilien am Dienstag mitteilte. Menschen kamen demnach nicht zu schaden.
Mönche können sich retten
Die vier Mönche aus dem Kloster in dem Ort N'nango im Norden Mosambiks hätten sich in den Busch retten und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho durchschlagen können, die auch von Benediktinern betreut werde. Dort seien sie nun in Sicherheit.
Der Vorfall geschah bereits am Dienstag, wie es hieß. Er ereignete sich demzufolge während einer Regierungsoffensive gegen Terroristen in unmittelbarer Nähe des Klosters. Genauere Informationen lägen noch nicht vor.
Die Situation in der Gegend sei geprägt von jahrzehntelanger Vernachlässigung der wirtschaftlichen Entwicklung dieses abgelegenen Gebietes als Spätfolge des Bürgerkrieges in Mosambik. Im Laufe der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte sei dort eine Terrormiliz aus radikalisierten islamischen Jugendlichen entstanden, die die Zentralregierung bisher nicht unter Kontrolle habe bringen können und über deren Hintermänner man nicht allzu viel wisse. Experten verglichen sie mit Boko Haram in Nigeria.
Weltweite Ordensgemeinschaft
Die Missionsbenediktiner sind 2015 auf Bitten des Bischofs von Pemba in die Region gekommen, um ein benediktinisches Zentrum mit Klinik, Handwerkerschule und anderen Sozialprojekten aufzubauen, wie die Erzabtei weiter mitteilte. Das neue Kloster entstand demnach als eine Gründung der Abtei Ndanda im benachbarten Tansania. Die Attacke darauf sei ein Rückschlag, werde aber die Arbeit der Benediktiner vor Ort nicht nachhaltig unterbinden.
Die Benediktinerkongregation mit Sitz in Sankt Ottilien ist nach eigenen Angaben eine weltweite Ordensgemeinschaft von 19 selbstständigen Klöstern, 56 Niederlassungen und rund 1.000 Mönchen auf vier Kontinenten. Schwerpunkte ihres Missionsdienstes seien Seelsorge und Evangelisierung, Bildung, Krankenfürsorge und Armutsbekämpfung.