Erfahrungsberichte legten "in erschreckender Weise krankmachende, toxische und verachtende Verhaltensmuster, Strukturen und Dynamiken von Macht offen zu Tage, die in der Kirche noch immer wirksam sind", schreibt Sautermeister in einem Gastkommentar für das Münsteraner Online-Portal kirche-und-leben.de (Dienstag).
Die Bischöfe stünden in besonderer Verantwortung. "Das Verhalten an der Spitze wirkt sich auch auf die Kultur und das Miteinander in der ganzen Kirche aus."
Verbindung zwischen Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch
Der katholische Theologe zog eine Verbindung zwischen Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch: "Solange der Schutz der Institution wichtiger ist als eine ehrliche und selbstkritische Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Spielarten und spezifischen Mechanismen von Machtmissbrauch, solange der Schutz von Personen in Führungsämtern wichtiger ist als das Aufdecken von Missständen, solange loyale Kritik als Ungehorsam abgewehrt wird, solange bleibt auch alle Bemühung um Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche halbherzig."